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Güllevergärung

Neues Projekt für mehr Gülle in Biogasanlagen

In einem einjährigen Projekt suchen Landwirte, Berater und Behörden im Landkreis Rotenburg nach Wegen, um mit Wirtschaftsdünger Mais in Biogasanlagen zu ersetzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Auch im Landkreis Rotenburg (Niedersachsen) mit rund 150 Biogasanlagen gibt es massive Nährstoffüberschüsse. Aufgrund der neuen Düngeverordnung und der angespannten Nährstoffsituation suchen die Landwirte zunehmend nach Lösungen, um dem Überschuss entgegenzuwirken. Hierzu fiel am vergangenen Donnerstag (15. August) der Startschuss für ein neues Vorhaben: Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz will als Fördermittelgeber mit dem Projekt „Aufzeigen von Möglichkeiten zum Mehreinsatz von Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen im Landkreis Rotenburg (Wümme)“ zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Den Anbau von Mais reduzieren und die Nährstoffproblematik lösen.

Initiative kommt von den Biogasanlagenbetreibern

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Das Konzept, mehr Wirtschaftsdünger (Gülle und Festmist) in Biogasanlagen einzusetzen und somit einen Teil der Maismenge zu ersetzen, kam aus der Reihe der Biogasanlagenbetreiber selbst. Nicht nur die fehlende Akzeptanz aus der Bevölkerung für den Maisanbau, sondern auch die veränderten Witterungsverhältnisse treiben die Biogasanlagenbetreiber dazu, alternative Substrate einzusetzen. Die Inputänderung ist allerdings nicht einfach, da die rechtlichen Vorgaben sehr streng sind. Werden andere Substrate in der Biogasanlage eingesetzt als zuvor genehmigt, ist eine neue Genehmigung nötig. Insbesondere beim Ersatz von Mais durch Wirtschaftsdünger verändern sich die Mengen als auch der Nährstoffgehalt der Gärreste. Das bedeutet, dass nachgewiesen werden muss, wie viele Nährstoffe im Gärrest enthalten sind, wo diese gelagert werden können und ob ausreichend Flächen für die Aufbringung vorhanden sind. Ein großes Problem sind fehlende Lagerkapazitäten, da die Gärreste nicht in den bestehenden Güllebehältern gelagert werden dürfen. Eine Frage des Projektes ist deshalb, wie kann eine Umwidmung der Güllelager zu Gärrestlagern gelingen?

All diese Herausforderungen und Fragen werden im Rahmen des Förderprojektes in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V., den Umwelt- und Landwirtschaftsministerien, der Düngebehörde, der Landwirtschaftskammer, dem Maschinenring Zeven als Nährstoffvermittler sowie den zuständigen Behörden des Landkreises lösungsorientiert diskutiert und praxisnah begleitet. Insgesamt arbeiten 20 engagierte Biogasanlagenbetreiber in dem Praxisvorhaben mit.

Auch Gülle- und Gärrestaufbereitung im Fokus

Neben der umfassenden Datenbereitstellung und den begleitenden Analysen der In- und Outputstoffe der Biogasanlagen werden auch Gülle- und Gärrest Aufbereitungstechniken eingesetzt. Die im Gärrest befindlichen Nährstoffe sollen sinnvoll aufbereitet werden, so dass sie als wertvoller Dünger in nährstoffarme Regionen Niedersachsens transportiert werden. Der Einsatz von Mineraldünger, der mit hohem Energieaufwand produziert wird, soll somit reduziert werden. Ziel der Betriebe ist es, ihre Biogasanlagen zukunftsfähig als Drehscheibe für organische Nährstoffe weiterzuentwickeln.

Der erhöhte Einsatz von Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen leistet zudem einem wichtigen Beitrag zur CO2-Vermeidung und Verbesserung der einzelbetrieblichen Klimagasbilanz.

Das Praxisprojekt ist auf ein Jahr begrenzt und wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert, um die Ergebnisse und Erkenntnisse in weiteren niedersächsischen Landkreisen künftig übertragen zu können. Der Landkreis als Projektträger wird in Zusammenarbeit mit dem 3N Kompetenzzentrum und dem Maschinenring Zeven eine umfangreiche Auswertung und Dokumentation über die Projektergebnisse erstellen.

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