Eine Messe im Zeichen der Atomkatastrophe von Japan: Der drohende GAU im Atomkraftwerk Fukushima prägt Stimmung und Diskussionen zum Auftakt der new energy husum. Angesichts der aktuellen Ereignisse müsse man jetzt darüber reden, "wie der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien zu schaffen ist", sagte die Energieexpertin Prof. Dr. Claudia Kemfert bei der Messeröffnung am Donnerstag in Husum.

Bei der new energy zeigen vom 17. bis 20. März 250 Aussteller aus der Erneuerbare-Energien-Branche auf insgesamt 14.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in vier Messehallen ihre Produkte und Dienstleistungen. "Alle erneuerbaren Energien auf einen Blick" ist das Motto sowohl dort als auch bei dem begleitenden Kongress.

Fukushima werde einen nachhalten Einfluss auf die künftige Energiepolitik in Deutschland haben, zeigte sich der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Jost de Jager überzeugt. Solarunternehmer Kai Lippert sieht die Chance, "den Schock umzuwandeln in eine nachhaltige Bewegung für die erneuerbaren Energien", und der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag gab seiner Hoffnung "auf einen wirklichen Neuanfang" Ausdruck. Der Ministerialdirigent aus dem Bundesumweltministerium Berthold Göke verwies auf das Energiekonzept der Bundesregierung, das bereits die Weichen gestellt habe für "den Weg ins regenerative Zeitalter".

Bei der Husumer Messe sind noch bis Sonntag (20.) alle regenerativen Energien von der Bio- über die Solarenergie bis zu Geothermie und Kleinwind vertreten mit Ausnahme der "großen" Windenergie, die am gleichen Standort mit der HUSUM WindEnergy im Zwei-Jahres-Rhythmus ihre eigene internationale Leitmesse hat. Im Bereich Kleinwind ist die new energy in den letzten Jahren zu Europas Leitmesse avanciert und mit dem Bundesverband WindEnergie (BWE) sowie der Weltwindorganisation WWEA Gastgeber des zweiten internationalen Gipfeltreffens der Kleinwindbranche (2nd World Summit for Small Wind). Teilnehmer aus über zehn Nationen sind zu dem zweitägigen Kongress angereist, der noch bis Freitagmittag dauert.

Ein weiterer Schwerpunkt von Messe und Kongress liegt in diesem Jahr auf dem Thema Bioenergie, besonders Biogas. Neben zahlreichen renommierten Ausstellern aus der Branche bietet der Kongress ein umfangreiches Programm dazu: "Biogas aus Energiepflanzen \- Fluch oder Segen für Schleswig-Holstein?" lautet das Thema einer Vortragsreihe des Fachverbandes Biogas am Freitag. Am Sonnabend beschäftigt sich die Bioenergieberatung der Maschinenringe Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit der Frage, wie man die Abwärme aus Biogasanlagen wirkungsvoll und effizient nutzen kann, und in Zusammenarbeit mit der Bioenergie-Region Nordfriesland Nord stellen Referenten praxisrelevante Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung vor.

Weitere Informationen zu Messe und Kongress finden Sie unter: www.new-energy.de