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Noch keine Trendwende bei der Windenergie in Bayern

Während das Bayerische Energieministerium drei Zuschläge für Bayern bei der letzten Windenergie-Ausschreibung als Erfolg verbucht, kommen andere Bundesländer deutlich schneller voran.

Lesezeit: 3 Minuten

Bayern konnte bei der jüngsten Ausschreibung der Bundesnetzagentur für die Windenergie an Land drei Zuschläge für insgesamt sieben Windenergieanlagen (WEA) für sich verbuchen. „Die Trendwende in der Windenergie setzt sich fort: Mit diesen Projekten erzielen wir mehr als doppelt so viel Leistung wie im 2022 insgesamt“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger. Die neuen Windräder der modernsten 5 bis 6 MW-Klasse werden zusammen rund 41,5 MW erbringen. Die Zuschläge gingen mit drei WEA an Oberbayern und vier WEA an Mittelfranken.

Im Jahr 2023 noch keine einzige Genehmigung

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Trotzdem bleibt der Ausbau der Windenergie in Bayern schwach – vor allem im Vergleich mit anderen Ländern. „So wurden laut Statistik der Bundesnetzagentur bis zum 12.3.23 in Nordrhein-Westfalen, das flächenmäßig halb so groß wie Bayern ist und ein Drittel mehr Einwohner hat, bereits 15 neue Windkraftwerke genehmigt, in Sachsen-Anhalt 20, in Niedersachsen 22 und in Schleswig-Holstein 33“, erklärt Raimund Kamm, Vorsitzender des Forums „Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik“ aus Augsburg.

Dafür beziehe und importiere Bayern immer mehr Strom aus Erdgas- und Kohlekraftwerken. Zudem würden die zuständigen Minister der Staatsregierung Aiwanger und Glauber sowie der Ministerpräsident eine Rückkehr zur Atomkraft fordern. „Zugleich verheimlichen sie die seit Ende 2017 vorliegende Periodische Sicherheitsprüfung (PSÜ) des Blocks C des AKW Gundremmingen. Vermutlich zeigt sie, dass man das AKW hat laufen lassen, obwohl gesetzliche Sicherheitsregeln verletzt wurden“, kritisiert er.

Für das letzte noch in Bayern betriebene Atomkraftwerk Isar 2 musste die alle zehn Jahre fällige PSÜ Ende 2019 vorgelegt werden. Der Gesetzgeber hatte ursprünglich eine Überziehung um drei Jahre zugelassen, wenn in dieser Zeit die Atomanlage endgültig stillgelegt wird. Wie wichtig die PSÜ sind, zeigt das Beispiel Frankreich. Dort wurden in mehreren AKW bei diesen gründlichen PSÜ gefährliche Schäden entdeckt, die zum Abschalten und Reparieren zwingen.

Anteil der Erneuerbaren Energien gesunken

Da der Stromverbrauch in Bayern auch 2021 gestiegen ist (für 2022 hat das Ministerium noch keine Zahlen veröffentlicht), und insbesondere der Windkraftausbau kümmert, hatten in Bayern 2021 die erneuerbare Energien nur einen Anteil von 43,8 % am Stromverbrauch. „Jetzt im Jahr 2023 liegt der Bundesdurchschnitt laut Energy Charts des Fraunhoferinstituts ISE bei 50,3 %. Die Windkraft ist in Deutschland die größte Stromquelle“, sagt Kamm

Zugleich explodieren die Kosten für den Redispatch. Diese Kosten entstehen, wenn in Norddeutschland Windkraftanlagen wegen fehlender Leitungen in den Süden abgeregelt und zum Ausgleich teure Gas- und Kohlekraftwerke im Süden durch Prämien zum Produzieren bewegt werden, obwohl ihre Erzeugungskosten höher als der Marktpreis sind.

Mehr Strompreiszonen gefordert

Dem könne begegnet werden, indem Deutschland in zwei oder mehr Strompreiszonen aufgeteilt wird. Die Idee: Wo kostengünstig Strom erzeugt wird, sinken die Preise und wo teurer Strom produziert wird, steigen die Preise. „Dafür entfällt ein Großteil der Entschädigungszahlungen, die heute schon mit mehreren Milliarden die Stromkunden belasten. Und Verbraucher wie Erzeuger bekommen marktwirtschaftliche Preissignale für ihre Standortwahl“, argumentiert der Vorsitzende.

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