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Erdölmarkt

Ölpreis im freien Fall

Die weltweiten Erdölmärkte befinden sich zwischen zwischen Corona-Krise, Preiskrieg und Förderkürzung, zeigt eine Analyse des Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Erdölpreis ist im ersten Quartal 2020 um etwa 70 Prozent eingebrochen. Für diesen Rückgang hat einerseits die Corona-Krise gesorgt, anderseits aber auch der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland, analysiert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Erstmals in der Geschichte ist Ölpreis im Minus

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Verhandlungen zwischen der von Saudi-Arabien dominierten Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und Russland über Förderkürzungen erlitten Anfang März einen Dämpfer, eine Einigung blieb zunächst aus. Rund einen Monat später verständigten sich die OPEC-Mitglieder und weitere Ölexporteure nach zähem Ringen doch auf eine umfangreiche Drosselung, deren Ankündigung die Talfahrt allerdings noch nicht beenden konnte.

Der Preis für Erdöl der US-Sorte WTI stürzte erstmals in seiner Geschichte ins Minus, der Preis für die internationale Referenzsorte Brent rutschte ebenfalls wieder ab. Vor allem da Erdöllager, die Marktschwankungen sonst abfedern, nun zunehmend gefüllt sind, dürften sich die Turbulenzen in den kommenden Wochen fortsetzen. Marktsimulationen am DIW Berlin zeigen, wie sowohl Angebot als auch Nachfrage den Ölpreis destabilisiert haben. Die Ergebnisse geben Aufschluss, welche Preispfade möglich sind, aber auch welche Relevanz Corona-Krise, Preiskrieg und anstehenden Förderkürzungen hierbei zukommt.

Globaler Nachfragerückgang

Der aktuelle Einbruch des Erdölpreises lässt sich auf den globalen Rückgang der Erdölnachfrage als Folge der Corona-Krise sowie das Gerangel zwischen OPEC und Russland über Förderkürzungen zurückführen. Obwohl nur die gleichzeitige Verschiebung von Nachfrage und Angebot einen so raschen Fall des Preises ermöglichen konnte, legen Simulationsergebnisse nahe, dass der Nachfragerückgang den größeren Effekt hatte. Umso länger die Corona-Krise anhält, umso bleibender wird der Preiseffekt sein.

Der zukünftige Preispfad ist damit allerdings weitgehend unsicher, da sowohl Angebots- als auch Nachfrageentwicklungen zurzeit höchst dynamisch sind. Jüngst angekündigte Förderkürzungen seitens großer Ölproduzenten haben prinzipiell das Potenzial, Preise wieder auf das Vorkrisenniveau zu heben, allerdings ist unklar, inwieweit die Ankündigungen tatsächlich umgesetzt werden. Vor allem ist allerdings nicht absehbar, wie schnell sich die Nachfrage erholen wird: Die Effekte der Corona-Krise scheinen anzuhalten und Erdöllager stehen zunehmend nicht mehr zur Verfügung, um den Nachfragerückgang abzufedern. Der Abwärtsdruck auf die Preise könnte sich somit in den kommenden Wochen noch verstärken und weitere spontane Reaktionen ähnlich des Marktzusammenbruchs der US-Sorte WTI hervorrufen.

Auswirkungen auf Klimaschutz-Maßnahmen befürchtet

Der Effekt des aktuellen Preiseinbruches ist, selbst für einen Erdölimporteur wie Deutschland, ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite federt der niedrige Ölpreis die Effekte der Corona-Krise in Form geringerer Energiekosten ab. Auf der anderen Seite destabilisiert ein geringer Ölpreis allerdings internationale Finanzmärkte, regionale Konflikte von Erdölproduzenten und Bestrebungen zum Klimaschutz. Trotz des Corona-Ausbruches und der Ölpreiskrise sollten Entscheidungsträger Klima- und Umweltthemen nicht außer Acht lassen, rät das DIW. Wie auch andere Studien und Publikationen am DIW Berlin zuletzt gezeigt haben, kann globaler Klimaschutz nur durch die Harmonisierung mit anderen soziökonomischen Zielen sowie gestärkte politische Koordinierung auf europäischer und globaler Ebene erreicht werden.

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