Gärrestaufbereitung
Pellets aus Gärproduktsalz für die gezielte Düngung
Der Anlagenhersteller Terrawater hat mit einem Praktiker erstmals den Flüssigdünger ASL zu streufähigen Pellets weiterverarbeitet. Das soll eine Ausbringung mit dem Schleuderstreuer ermöglichen.
Der Anlagenhersteller Terrawater hat ein neues Verfahren für die Aufbereitung und Ausbringung von Gärprodukten entwickelt. Bei einem Großteil der aktuellen Verfahren zur Gülle- und Gärproduktaufbereitung wird flüchtiger Stickstoff entzogen und in eine Ammoniumsulfat-Lösung (ASL) überführt. Terrawater bietet durch die Weiterentwicklung seiner TerraSaline – ursprünglich für die Meersalzproduktion und Abwasserkonzentration konzipiert – ein System zur Produktion von schwefelsaurem Ammoniak (SSA) aus beliebigem ASL an.
In der TerraSaline S (ASL) wird dem ASL in einem kontinuierlichen Prozess solange Wasser verdunstet, bis das reine Salz übrigbleibt. In einem weiteren Prozessschritt wird dieses getrocknet. Das entstehende SSA aus der TerraSaline S (ASL) ließ sich in der Pulverform bislang jedoch nur mit Pneumatik-Düngerstreuern ausbringen.
Salz durch eine Matrize gedrückt
Jetzt hat das Unternehmen zusammen mit dem Praktiker Dirk Fey aus der Nähe von Schleswig ein neues Verfahren entwickelt. Dabei wird das Salz durch eine gelöcherte Scheibe (Matrize) gedrückt – ähnlich, wie bei der Produktion von Pellets aus Sägespäne oder aus getrocknetem Gärrest. Die entstehenden Salzpellets haben nach Unternehmensangaben einen geringen Staubgehalt und gleichbleibende Zusammensetzung mit etwa 21 % Stickstoff und 24 % Schwefel. Ein weiteres Plus laut Hersteller: Der so produzierte „grüne“ Dünger ist CO₂-neutral, da nur landwirtschaftliche Rohstoffe und regenerative Energien zur Produktion eingesetzt werden.
Das homogenisierte Material lässt sich jetzt mit dem Schleuderstreuer ausbringen. Die Pelletierung hilft dem Biogasanlagenbetreiber also, Gärrest gezielt zu düngen, aber auch zu vermarkten.
Weitere Infos: www.terrawater.de
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