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Peter Wohlleben greift mit Behauptung die Holzpellet-Branche an

Waldschützer Peter Wohlleben kritisiert das Heizen mit Holzpellets: Wir hätten gar nicht soviel Holz und die CO2-Bilanz werde schöngerechnet. Tatsächlich seien Holzpellets extrem umweltschädlich.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Wälder sind eh schon hart am Rande und werden jetzt noch ausgeplündert!“ Das sagte der umstrittene Förster Peter Wohlleben am Mittwoch im ARD-Magazin Plusminus. Ihm mache der Pelletboom große Sorgen, weil wir das Material gar nicht hätten und weil Pelletheizen schlechter sei als Ölheizen fürs Klima.

Wohlleben argumentiert, wir hätten die Funktion des Waldes bis heute nicht verstanden und würden die Waldschäden auf den Klimawandel schieben. Verantwortlich sei aber auch die Holz- und Forstindustrie. „Pelletheizen klingt gut. Wir verheizen damit aber unsere grüne Lunge und vor allem unsere Klimaanlage. Wälder kühlen extrem, bis zu 10 °C. Wälder sorgen für Regen, und das verheizen wir in Öfen und stoßen dabei jede Menge CO2 aus, was daran soll gut sein, außer die PR?“, fragt der Kritiker.

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Holzverbrennung CO2 neutral? Forscher hält dagegen

Plusminus zitiert hierzu eine Pressemitteilung des Deutschen Energieholz- und Pelletverbandes vom 28.4.2020, wonach Pellets und andere Holzbrennstoffe das größte CO2-Einsparpotenzial böten. Hier lesen...

Die These dahinter: Holz setzt beim verbrennen nur soviel CO2 frei, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Daher sei das Verheizen von Holz CO2-neutral.

Das hält Prof. Wolfgang Lucht vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung für eine „Milchmädchenrechnung“. „Wir wissen alle: Bäume wachsen sehr sehr langsam, Biomasse entsteht langsam. Und während die eine Biomasse nachwächst, holzt man schon die nächste ab; man ist also ständig in diesem Minus. Und es dauert Jahrzehnte bis dieses System irgendwie wirklich ins Plus kommt.“ Und in diesen Jahrzehnten hätten wir mehr CO2 in der Atmosphäre als wenn wir die Biomasse nicht verbrannt hätten. Und dieses CO2 in der Atmosphäre bewirke den Klimawandel mit all seinen Folgen.

Ein weiterer Nachteil an Holzpellets laut Plusminus ist die Feuchtigkeit, die erst herausgetrocknet werden müsste. Laut Lucht erzeugt die Pelletverbrennung etwa 1 ½ Mal soviel CO2 wie die Kohleverbrennung und doppelt soviel CO2 wie die Ölverbrennung und 3 x soviel CO2 produziert wie Gas. Trotzdem gelten Holzpellets auf dem Papier als energieeffizient und werden vom Staat intensiv gefördert, so das ARD-Magazin weiter.

Prof. Lucht befürchtet denn auch, dass es einen großen Biomassenachfragemarkt geben wird, der international einen „Raubbau“ und einen „Run auf Biomasse“ auslöst, weil man damit CO2-Abgaben sparen und sich als grün darstellen kann. „Und weil unheimlich viel Geld damit zu verdienen ist, weil Energie teuer ist und wohl auch noch teurer werden wird“, so Lucht.

„Pellets heizen den Klimawandel an“

Schon jetzt landeten ganze Bäume in Pelletwerken, was laut EU-Gesetz offiziell als klimafreundlich gilt. „Die Pelletindustrie verhält sich wie die Ölindustrie in den 70er Jahren, die damals den Klimawandel geleugnet hat. Und das passiert hier noch einmal auf eine andere Art und Weise. Man benutzt den Klimawandel um das Märchen der CO2-freien Heizung zu propagieren und dabei ist es das Gegenteil. Pellets heizen den Klimawandel an durch einen hohen CO2- und Feinstaub-Ausstoß, sind also unter dem Strich extrem gesundheitsschädlich.

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