Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Biokraftstoffe

Pflanzenölkraftstoff: Großer Beitrag für den Klimaschutz

Pflanzenöl ist immer noch eine interessante Alternative für die Landwirtschaft. Das zeigten mehrere Vorträge auf der KTBL-Tagung „Mit Energie in die Zukunft“ in Mannheim.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Einsatz von Pflanzenöl als Kraftstoff in der Landwirtschaft hat nach Ansicht von Dr. Edgar Remmele vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) im bayerischen Straubing sehr viele Vorteile. Wie der Biokraftstoffexperte auf der KTBL-Fachtagung „Mit Energie in die Zukunft“ im John Deere-Forum in Mannheim deutlich machte, schont Rapsöl im Schleppermotor nicht nur das Klima, sondern auch Boden und Gewässer sowie die Gesundheit des Fahrers. „Dazu kommen die Verringerung der Importabhängigkeit, die höhere Wertschöpfung im ländlichen Raum und das Bereitstellen eines gentechnikfreien, heimischen Eiweißfuttermittels“, zählte der Wissenschaftler weiter auf. Denn was bei vielen Vergleichen von Kraftstoffen immer wieder vergessen wird: Bei der Rapsölproduktion fällt Rapskuchen als Rückstand an, der sich an Kühe oder Schweine verfüttern lässt.

Günstiger Kraftstoff

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zudem ist der Kraftstoff auch günstig, sowohl in Bezug auf die Treibstoffkosten als auch auf die Energiesteuer. Diese liegt nach Abzug der Agrardieselrückvergütung mit 0,22 ct/kWh deutlich unter Diesel (2,57 ct/kWh) und auch unter der von Biomethan (1,39 ct/kWh). Allerdings steht die Steuerentlastung für Biokraftstoffe in der Landwirtschaft zur Disposition: Offiziell läuft sie Ende des Jahres aus, die Verlängerung ist noch unsicher.

Für Pflanzenöl gerade in der Landwirtschaft spricht aus Remmeles Sicht auch die hohe Energiedichte, die mit Biodiesel oder Diesel auf einem Niveau liegt. Methan in Form von CNG hätte bei gleicher Energiemenge das sechsfache Volumen, bei Wasserstoff (350 bar) oder Strom ist das Verhältnis noch ungünstiger. Da ein Traktor mit einer Tankfüllung möglichst zehn bis zwölf Stunden arbeiten soll, spielt die Energiedichte des Kraftstoffs also eine entscheidende Rolle.

Sehr gute Erfahrungen in der Praxis

Wie zwei Praktiker den Kraftstoff beurteilen, zeigten die Vorträge von Michael Kister aus Markt Nordheim und Jürgen Pfänder aus Ohrenbach (beide aus Mittelfranken, Bayern). Der Betrieb Kister setzt seit 1996 Pflanzenöl im Traktor ein. Michael Kister hat heute 20 % Raps in der Fruchtfolge, um Öl als Kraftstoff zu produzieren. Den anfallenden Rapskuchen verfüttert er an die Mastschweine. Er hat erfolgreich 25.000 Betriebsstunden mit drei Traktoren (Deutz-Fahr und Fendt) im Pflanzenölbetrieb geschafft und 1,5 Mio. km mit verschiedenen Pflanzenöl-Pkw gefahren. Er hat ein Gutachten zur Treibhausgasbilanz für seinen Betrieb erstellen lassen. Ergebnis: er spart über 90 % CO₂ ein gegenüber dem Dieselbetrieb. „Es ist für mich unverständlich, warum die Politik diesen Bereich nicht stärker fördert“, kritisiert er.

Auch Jürgen Pfänder aus Ohrenbach setzt auch Pflanzenöl im Traktor ein. Er fährt zwei Fendt-Traktoren, wobei einer nach dem Eintank-System und einer nach dem Zweitanksystem umgerüstet ist. Seine Erfahrungen mit dem Kraftstoff sind ebenfalls sehr gut.

Pflanzenöl für Maschinen im hohen Leistungsbereich

Auch der Hersteller John Deere sieht in dem Kraftstoff eine vielversprechende Option, zumindest als Teil der Lösung: „Denkbar wäre der vollelektrische Antrieb für kleinere Maschinen bis 50 kW, der Methanantrieb für Traktoren im mittleren Leistungsbereich und Pflanzenöl mit seiner hohen Energiedichte für die größeren Maschinen“, erklärte in Mannheim Prof. Peter Pickel, der bei John Deere als Direktor im European Technology Innovation Center in Kaiserslautern tätig ist. Zudem forscht John Deere aber weiterhin an verschiedenen Optionen, um zumindest einen Teil der benötigten Energie über Strom bereitzustellen. "Elektrische Antriebe lassen sich besser und feiner steuern und regeln. Außerdem erlauben sie den Einsatz von erneuerbaren Energien aus der Landwirtschaft wie z.B. Solarstrom", betonte Pickel. Eine Option wäre, eine Batterie als Frontgewicht auf dem Traktor mitzuführen. Diese könnte bei entsprechender Entwicklung nicht nur mit Solarstrom beladen werden, sondern diesen auch abgeben, wenn er im Betrieb benötigt wird.

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.