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Photovoltaikbatterien werden erneut günstiger

Die Wirtschaftlichkeit von Solarstromspeichern rückt näher: Im vergangenen Jahr sind die Kosten durchschnittlich um rund zehn Prozent gesunken, zeigt das aktuelle Speichermonitoring der RWTH Aachen.

Lesezeit: 4 Minuten

Auch 2019 können Hauseigentümer von geringeren Preisen bei Solarstromspeichern profitieren. Im vergangenen Jahr sind die Kosten durchschnittlich um rund zehn Prozent gesunken. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Nur noch 1.200 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt müssen Anlageneigentümer im Schnitt ausgeben. Inzwischen gibt es bereits Systeme, die inklusive Leistungselektronik und Mehrwertsteuer 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt kosten, hat Mitte März das bundesweite Speichermonitoring durch die RWTH Aachen ergeben. Unterhalb dieser Schallgrenze seien die Powerpakete wirtschaftlich, rechnet das Solarcluster vor – vorausgesetzt, die Lebensdauer der Speicher beträgt 20 Jahre. Halten die Geräte, wie garantiert, nur zehn Jahre, rechnen sich die Speicher nicht.

Solarstrom ist deutlich günstiger als Strom aus der Steckdose

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Strom aus einer Dachsolaranlage kostet mit neun bis elf Cent pro Kilowattstunde nur ein Drittel des Preises von Strom aus der Steckdose. Batteriespeicher tragen dazu bei, einen größeren Anteil des lukrativen Photovoltaikstroms selbst zu verbrauchen. Der Run auf die kühlschrankgroßen Stromspeicher hat im vergangenen Jahr weiter an Fahrt aufgenommen: Ende 2018 waren bereits rund 125.000 Speicher deutschlandweit installiert. Das ist ein Plus von 40.000 in einem Jahr und rund 30 Prozent mehr als 2017, so die Auswertung der RWTH Aachen.

90 Prozent der Speicher werden an Neuanlagen installiert, zehn Prozent bei bereits existierenden Solaranlagen. Etwas mehr als jede zweite neue Photovoltaikanlage erhält einen Batteriespeicher. Im Schnitt legen sich die Eigentümer ein Batteriesystem mit einer nutzbaren Kapazität von acht Kilowattstunden zu und geben dafür rund 10.000 Euro aus. Insgesamt sind Solarspeicher mit einer kumulierten Kapazität von über 900 Megawattstunden hierzulande installiert.

Zehn Prozent Kostensenkung 2018 und ein Installationsplus von rund 30 Prozent

Die meisten Solaranlagenbetreiber stören sich nicht an den Kosten der Batteriesysteme. Die Absicherung vor steigenden Strompreisen, ein Beitrag zum Klimaschutz und Technologieaffinität sind die Kaufmotive. Ein Hinderungsgrund ist nur in wenigen Fällen die noch fehlende Wirtschaftlichkeit. Inzwischen rückt diese aber näher. Lagen die Preise 2013 im Durchschnitt noch bei über 2.500 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt, ist es jetzt nur noch rund die Hälfte. Doch der Preisunterschied der einzelnen Anlagen ist enorm: 75 Prozent der Anlagen kosten zwischen 1.800 und 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt.

So berechnen Hauseigentümer die Wirtschaftlichkeit des Speichers

Ob ein Speicher wirtschaftlich ist, hängt davon ab, wie oft der Eigentümer die Speicherkapazität nutzen kann. „Gut ausgelegte Systeme kommen auf 200 bis 250 vollständige Be- und Entladungen im Jahr“, erklärt Franz Pöter. „Der selbst genutzte Solarstrom ergibt sich aus dem Speicherinhalt in Kilowattstunden multipliziert mit den Ladezyklen und der Lebensdauer in Jahren.“ Ersetzt der Solarstrom aus dem Speicher – der für rund elf Cent pro Kilowattstunde vergütet worden wäre – den Bezug von Netzstrom zu 25 Cent pro Kilowattstunde (netto), so ergibt sich ein „Verdienst“ von etwa 14 Cent je Kilowattstunde (netto). Bei einer Lebensdauer von zehn Jahren und 250 Zyklen im Jahr würden pro Kilowattstunde Energieinhalt 2.500 mal 14 Cent pro Kilowattstunde und damit 350 Euro Stromkosten gespart. Zieht man die Verluste im Speicher ab, so reduziert sich der Wert um 10 bis 25 Prozent. Rechnet man eine moderate Strompreissteigerung von zwei Prozent pro Jahr mit ein, kommt man auf rund 400 Euro. Hält der Speicher 20 Jahre, erhöht sich die Wirtschaftlichkeitsgrenze auf rund 800 Euro pro Kilowattstunde Energieinhalt. Speicher mit Kosten unterhalb der genannten Grenzen sind wirtschaftlich, oberhalb sind sie es nicht.

Angesichts der höheren Durchschnittspreise ist die Wirtschaftlichkeit bei normalen Heimanwendungen also noch nicht gegeben. Dass die meisten Solarspeicher in naher Zukunft trotzdem wirtschaftlich werden, ist jedoch wahrscheinlich. Die Kosten werden beim derzeitigen Marktwachstum weiter sinken. Eine zusätzliche Nachfrage ist zu erwarten, wenn ab 2025 eine große Anzahl von Solaranlagen aus der EEG-Vergütung fällt. Da die dann abgeschriebenen Anlagen nur noch Betriebs-, Wartungs- und Reparaturkosten von 2 bis 4 Cent pro Kilowattstunde aufweisen, werden sich Eigenverbrauch und Speicherung ab diesem Zeitpunkt geradezu aufdrängen. Das Potenzial ist riesig: Insgesamt gibt es in Deutschland rund 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen.

Weitere Informationen zur Entwicklung der Speicherpreise hat die RWTH Aachen im Rahmen des Speichermonitorings Mitte März 2019 veröffentlicht:

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