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Energiewende und Naturschutz

Projekt EULE: Mehr Artenvielfalt durch Solarparks

Eine gezielte ökologische Aufwertung von Solarparks bringt nicht nur mehr Artenvielfalt, sondern auch einen Mehrerlös für Betreiber. Das zeigt ein Forschungsprojekt.

Lesezeit: 3 Minuten

Will unsere Gesellschaft die Energiewende schaffen und gleichzeitig die Artenvielfalt sowie die ästhetische Qualität der Landschaften erhalten, muss eine umsichtige und intelligente Einbindung der erneuerbaren Energien in Natur und Landschaft erfolgen. Aus diesem Grund beauftragte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die regionalwerke GmbH & Co. KG mit dem Projekt EULE - Evaluierungssystem für eine umweltfreundliche und landschaftsverträgliche Energiewende. Weitere Projektpartner waren die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die Prof. Schaller UmweltConsult GmbH sowie die Erzeugergemeinschaft für Energie in Bayern eG.

Punktesystem für ökologische Aufwertung

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In der ersten Projektphase haben die Projektpartner ein Auditsystem zur Ermittlung eines ökologischen Mehrwerts für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) entwickelt, um den jeweiligen ökologischen Ist-Zustand zu bewerten und diesen anhand eines standortspezifischen Maßnahmenkatalogs gezielt zu verbessern. Jeder Maßnahme ist eine Punktebewertung zugeordnet, die dem Anlagenbetreiber gutgeschrieben wird. Entsprechend der erreichten Gesamtpunkteanzahl nach EULE wird der ökologische Mehrwert ersichtlich, der dem Anlagenbetreiber finanziell honoriert wird. Neben ökologischen Aspekten werden zudem soziale Maßnahmen bewertet, beispielsweise öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, wie Führungen und Informationsangebote für die Bevölkerung. Die Vernetzung der Energieerzeuger und -verbraucher soll dabei digital erfolgen. Eine eigene EULE-Plattform ermöglicht die Ablage und Analyse vorhandener räumlicher und technischer Daten, um sie für Auditoren, Anlagenbetreiber und Energieversorger mit individuellen Zugriffsrechten zur Verfügung zu stellen.

Mehrerlös für Anlagenbetreiber

In regelmäßigen Abständen erfolgen anschließend Auditierungen, wie die vorgesehenen EULE-Maßnahmen realisiert wurden und wie sich die Artenvielfalt auf dem entstehenden Solarfeld-Biotop entwickelt. Der Anlagenbetreiber kann anschließend mit einem EULE-Zertifikat werben und soll zukünftig durch die Vermarktung eines entsprechenden Qualitätsproduktes einen Anspruch auf einen EULE-Cent (1 ct/kWh) erhalten. Gleichzeitig erhöht er die Akzeptanz für die PV-Freiflächenanlagen in der Bevölkerung und leistet einen wissenschaftlich ermittelten Mehrwert für die Artenvielfalt.

Mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung

„Wir konnten bereits während der Projektlaufzeit feststellen, dass mit Hilfe von EULE die notwendige Akzeptanz für den weiteren Ausbau der dezentralen Energiewende in der Bevölkerung erreicht wird“, erläutert Andreas Engl, Geschäftsführer der regionalwerke GmbH & Co. KG. Stromkunden erhalten mit Hilfe von EULE erstmals einen Einblick in die Betriebsführung erneuerbarer Energieanlagen und die Gewissheit, dass Natur und Landschaft trotz der Energieproduktion geschützt werden. Gleichzeitig können die Energieproduzenten eine höhere Produktqualität – ein umfassend ökologisches und regionales Qualitätsprodukt – vermarkten und Mehreinnahmen generieren, was insbesondere bei den aktuell geringen Strommarkterlösen und für Ü20-Anlagen wichtig ist.

EULE soll als Zertifizierungsstandard etabliert werden, mit dem die Produktqualität erneuerbar produzierter Strommengen hinsichtlich ökologischer und sozialer Kriterien bewertet und bepreist werden kann. Damit dies deutschlandweit gelingt, erfolgt in Projektphase 2 eine Evaluation der bisherigen Ergebnisse für eine bundesweite Übertragbarkeit. Zudem wird eine Umsetzungsstrategie erarbeitet, die mögliche Organisationsstrukturen sowie Vermarktungsmöglichkeiten aufzeigen und die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells überprüfen soll.

Weitere Informationen: www.regionalwerke.com

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