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PV-Anlagen: Mit Speicher gegen Stromausfall absichern?

PV-Strom speichern, um den Eigenverbrauch zu erhöhen oder für Stromausfälle gerüstet zu sein - lohnt sich das?

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Beitrag erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Viele Eigenheimbesitzer wünschen sich, nicht nur möglichst viel ihres Strombedarfes mit eigenem PV-Strom zu decken, sie möchten auch bei einem Stromausfall abgesichert sein.

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Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, mehr eigenen PV-Strom zu nutzen, ist, den eigenen Verbrauch anzupassen – also die Waschmaschine oder größere Verbraucher wie Fütterung oder Güllemixer, Wärmepumpe oder E-Auto anzustellen, wenn die Sonne scheint.

Je größer die PV-Anlage, desto leichter lässt sich der Eigenverbrauch erhöhen. Allerdings fällt dann auch mehr Überschussstrom an. Ein paar Faustzahlen: Bei üblichen Anlagengrößen lassen sich durch Anpassung des Verbrauchs rund 30 % des Strombedarfs mithilfe der eigenen Anlage decken. Ein Speicher kann den Wert auf rund 70 % erhöhen.

Was kostet der Speicherplatz?

Je kWh Speicherkapazität kosten Batteriespeicher heute zwischen 700 und 1.000 €. Die Kosten für den gespeicherten Strom summieren sich schnell auf 30, 35 oder mehr Cent/kWh. Das ist auch abhängig davon, wie gut die Speichergröße auf den ­eigenen Bedarf ausgelegt ist.

Hinzu kommt die entgangene Einspeisevergütung. Rein wirtschaftlich betrachtet, ist der Betrieb eines Batteriespeichers nicht immer sinnvoll. Zu beachten ist auch, dass durch die Speicherung Verluste entstehen. Noch eine Faustzahl: Pro kWh eingespeisten Strom lassen sich nur 0,9 kWh nutzen.

Für den häuslichen Eigen­bedarf sollte die Kapazität des Batteriespeichers rund 0,9- bis 1,5-mal so groß sein wie die installierte PV-Leistung. Um pro 1.000 kWh Verbrauch von 30 % auf 70 % Eigenverbrauch zu kommen, müssen etwa 1,5 kWh Batteriekapazität installiert werden, wobei die PV-Leistung mindestens 1 bis 1,5 kWp groß sein sollte. Bei 4.000 kWh Jahresverbrauch wären 6 bis 7 kWh Batteriespeicher und 7 bis maximal 10 kWp PV-Leistung sinnvoll. Da sich Höhe und Zeitpunkt des Strombedarfs in landwirtschaftlichen Betrieben stark unterscheiden, können die Zahlen hier ganz anders aussehen.

Um Speicherpreise besser vergleichen zu können, rechnet man den Preis oft auf die Kosten pro kWh Speicherkapazität um. Bei einem 7-kWh-Speicher für zum Beispiel 6.300 € wären das also 900 €/kWh Speicherkapazität. Die zulässige Entladetiefe entscheidet, wie viel Prozent der Speicherkapazität Sie tatsächlich nutzen können. Bei modernen Solarspeichern liegt sie meist bei rund 90 %. Laut Herstellerangaben soll ein Lithium-Ionen-Akku bis zu 20 Jahre halten. Viele Experten halten 15 Jahre für realistischer.

Speicher ist nicht gleich Speicher

Batteriespeicher sind nicht gleich Batteriespeicher. Sie unterscheiden sich zum Beispiel in der Zelltechnologie, in Leistung, Kapazität und Wirkungsgrad. DC-Systeme bieten sich bei Neuanlagen an. Sie werden direkt mit dem Wechselrichter verbunden (sogenannte Hybridwechselrichter) und leiten den in den Modulen erzeugten Gleichstrom in den Batteriespeicher.

Da der Umwandlungsschritt Gleichstrom zu Wechselstrom und zurück entfällt, ist ihr Wirkungsgrad höher als der von AC-Systemen. AC-Systeme sind gut für die Nachrüstung geeignet. Sie werden hinter dem Wechselrichter installiert und wandeln Wechselstrom für die Speicherung zunächst erneut in Gleichstrom um.

Herkömmliche PV-Anlagen und Batteriespeicher sind auf Strom aus dem öffentlichen Netz angewiesen. Fällt dieser Strom aus, funktionieren PV-Anlage und Speicher nicht.

Notstromfähige Batteriespeicher funktionieren auch, wenn der Strom ausfällt. Allerdings nur, bis der Speicher entladen ist. Ein erneutes Laden mithilfe der PV-Anlage ist ohne Netzstrom nicht möglich.

Technisch ist es möglich, PV-Anlage und Batteriespeicher netzunabhängig zu betreiben und so für längere Stromausfälle gerüstet zu sein. Netzumschaltboxen trennen bei Netzausfall die angeschlossene PV-Anlage und die Verbraucherverteilung vom öffentlichen Netz und stellen gleichzeitig Ersatzstrom zur Verfügung. Diese Lösungen sind allerdings teuer. Gerade für landwirtschaftliche Betriebe kann ein Notstromaggregat besser geeignet sein.

Batteriespeicher können helfen, Leistungsspitzen zu kappen. Das kann für Stromkunden mit hohen Verbräuchen, die neben dem Arbeitspreis je kWh auch einen Leistungspreis bezahlen, sinnvoll sein. Dabei ist es besonders wichtig, den Speicher richtig zu dimensionieren.

Ausführliche Informationen zu Speichersystemen finden Sie auf der Internetseite von C.A.R.M.E.N in der Marktübersicht Batteriespeicher.

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