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topplus Negative Strompreise

Rekordeinspeisung der Erneuerbaren sorgt für Strompreissturz im April

Das Analysehaus Energy Brainpool hat untersucht, wie der starke Preisverfall an der Strombörse im März und im April zustande kam.

Lesezeit: 3 Minuten

Die außergewöhnlich hohe und gleichzeitige Einspeisung von Wind- und Solarenergie in Deutschland hat im April für einen starken Preisverfall an der Strombörse geführt. Das zeigt eine Analyse der Marktexperten von Energy Brainpool. Die hohe erneuerbare Erzeugungsleistung hatte demnach einen größeren Anteil am extremen Preisrutsch als die mangelnde Flexibilität von konventionellen Kraftwerken. Am 21. April, dem Tag mit den höchsten negativen Strompreisen von bis zu minus 80 €/MWh, wurden mit knapp 58 Gigawatt (GW) Leistung so viel Wind- und Solarenergie prognostiziert wie noch nie zuvor an einem Tag. Steinkohle- und Gaswerke hatten laut Analyse ihre Leistung auf 10 % der Leistung reduziert, während Braunkohle- und Kernkraftwerke kaum auf die Preise reagierten.

Hohes Angebot trifft auf niedrige Nachfrage

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Das war kein Einzelfall: Im laufenden Jahr 2020 gab es bereits 168 Stunden mit negativen Preisen (Stand 21.04.2020). Im gesamten Kalenderjahr 2019 waren es 211 – ein bisheriger Rekord.

Energy Brainpool weist aber darauf hin, dass das nicht nur auf die hohe Einspeisung der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist, sondern auch auf die geringere Nachfrage aufgrund der Coronakrise. Wie Daten von ENTSO-E Transparency zeigen, lag die durchschnittliche tatsächliche Last (also der Stromverbrauch) in den ersten 19 Tagen des Aprils 2020 mit 49.476 MW 13 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die geringe Nachfrage besteht seit Mitte März.

Das Fazit der Analysten: Auf einen so hohen Anteil erneuerbarer Stromerzeugung wie im Frühjahr 2020 ist das Energiesystem heute noch nicht eingestellt. Es sei aber wichtig festzustellen, dass die aktuelle Situation eine Ausnahmesituation ist – sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite. Sobald der Stromverbrauch auf ein normales Niveau zurückkehrt, sollten negative Baseload-Preise vorerst außer Reichweite sein.

Folgen für Betreiber von erneuerbaren Energien

Die negativen Strompreise bilden für konventionelle Kraftwerke keine langfristig nachhaltige Erlösgrundlage, wenn sie anhalten. Für Strom aus geförderten erneuerbaren Energien ist diese Entwicklung weniger bedrohlich. „Das gegenwärtige Fördermodell gleicht die Mindereinnahmen bei der Vermarktung aus“, so Energy Brainpool.

Aber durch den Förderausfall gemäß 6-Stunden-Regelung (§ 51 EEG) und durch den Wegfall der Förderung für EEG-Altanlagen ab 2021 habe diese Versicherung gegen einen Preisverfall auch für EEG-Anlagenbetreiber ernst zu nehmende Risse bekommen.

Die vollständige Analyse von Energy Brainpool finden Sie hier.

Mit der hohen Einspeisung von Wind- und Solarenergie beschäftigt sich auch der Beitrag "Mehr Wind und Sonne: Droht der Blackout?" in der top agrar-Ausgabe 6/2020, die in Kürze erscheint. Darin haben wir u.a. die Argumente von Energiewendekritikern einem Faktencheck unterworfen.

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