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Energieunabhängigkeit

REPowerEU: EU baut erneuerbare Energien aus

Die EU hat sich bei der Energieversorgung über verschiedene Maßnahmen unabhängiger von Russland gemacht, lautet das Fazit ein Jahr nach Vorstellung des Plans „REPowerEU“.

Lesezeit: 4 Minuten

Vor einem Jahr hatte die EU-Kommission das Energieprogramm REPowerEU vorgelegt, das erneuerbare Energien voranbringen und Europa von fossiler Energie aus Russland unabhängiger machen soll. EU-Energiekommissarin Kadri Simson zieht jetzt ein positives Zwischenfazit. Simson sagte in einer Videobotschaft: „Welch ein Unterschied innerhalb eines Jahres: Gemeinsam haben wir uns aus der Energieabhängigkeit von Russland befreit.“

Frans timmermans, Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für den europäi- schen Grünen Deal, bilanzierte: „Erneuerbare Energien werden die Zukunft Europas stärken und durch die Verringerung der Importe fossiler Brennstoffe zu unserer Energiesouveränität beitragen.“

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Der Plan RePowerEU

Die EU-Kommission hatte das Programm REPowerEU für nachhaltige und erschwingliche Energie im Mai vergangenen Jahres nach dem russischen Überfall auf die Ukraine aufgelegt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte dazu erklärt: „Je früher wir auf erneuerbare Energien und Wasserstoff in Verbindung mit einer höheren Energieeffizienz umsteigen, desto schneller werden wir wirklich unabhängig und erhalten Kontrolle über unser Energiesystem.“

Die initiative wurde innerhalb weniger Monate von Mitgliedstaaten und europäischem Parlament gebilligt. Energiekommissarin Simson sagte: „Viele haben bezweifelt, dass dies möglich ist. Aber ein Jahr später ist der Wandel im europäischen Energiesystem spektakulär.“

Zwischenbilanz in Zahlen

  • 0 % beträgt derzeit der Anteil von Kohle aus Russland an den Energieimporten in der EU. 2021 hatte der Anteil noch bei 46 % gelegen. Die Einfuhr von russischem Erdgas ging im gleichen Zeitraum von 50 auf 8 % zurück, der Anteil russischen Erdöls fiel von 27 auf 6 %. Möglich wurde dies durch ein weitreichendes Embargo für Kohle, Öl und Erdgas aus Russland, das die Mitgliedstaaten auf Initiative der EU-Kommission vereinbarten.
  • Der Slowakei, Ungarn und Tschechien, die über die Druschba-Pipeline russisches Öl beziehen, wurden Übergangsfristen eingeräumt. Deutschland und Polen, die ebenfalls über diese Pipeline versorgt werden, verzichten freiwillig auf russische Öllieferungen. Zugleich wurden Lieferverträge mit anderen Staaten über Flüssiggas (Liquified Natural Gas – LNG) geschlossen. In Deutschland ging unter anderem ein neues Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven in Betrieb.
  • 42,5 % soll der Anteil von Wind, Wasser und Sonne bis 2030 am Energiemix der EU mindestens betragen. So sieht es der Ausbau der Erneuerbaren in der energieoffensive RePowerEU vor. Im Vorjahr lieferten Wind und Sonne 39 % der Elektrizität in der EU. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch 2019. Damit stiegen nachhaltige Energieträger zur wichtigsten Stromquelle in Europa auf. Auch Genehmigungsverfahren, etwa für Windparks, werden im Zuge der Initiative beschleunigt.
  • 17,7 % weniger Erdgas wurden 2022 in der EU verbraucht (Deutschland minus 15,6 %), das entspricht rund 50 Mrd. m³ Gas aus Russland. Die Mitgliedstaaten hatten sich auf Vorschlag der EU-Kommission darauf verständigt, den Gasverbrauch freiwillig um 15 % zu drosseln. Die initiative soll verlängert werden. Simson warnte: „Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es einfach wird. Dieses und auch das darauffolgende Jahr werden eine Heraus- forderung.“ Mitte Mai waren die Gasspeicher in der EU zu rund 63,4 % gefüllt, in Deutschland lag die Quote bei 70,1 %.
  • 90 % muss der Füllstand der Gasspeicher zu Beginn der Heizperiode am 1. November betragen. Das sehen die neuen EU-Regeln vor. Die Kommission schlägt vor, mindestens 15 % dieser Gasreserven über eine gemeinsame Plattform einzukaufen. Im Mai schloss die EU-Kommission die erste Ausschreibung zur gemeinsamen Beschaffung von mehr als 10 Mrd. m³ Erdgas über den Mechanismus AggregateEU ab. Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission, regte nach dem erfolgreichen Bieterverfahren an, das System der gemeinsamen Beschaffung auf den Einkauf von Wasserstoff und kritische Rohstoffe auszuweiten.
  • Um Haushalte und Unternehmen in Europa zu entlasten, greift seit Jahresbeginn zudem eine Preisobergrenze für Gas. Der Mechanismus kann nach entsprechenden Analysen der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden acer (agency for the cooperation of energy regulators) und der europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde eSMa aktiviert werden. im Mai fiel der Gaspreis an der Energiebörse TTF unter 24 €/MWh und damit auf den niedrigsten Wert seit Juni 2021.

Weitere Infos zu dem Plan RepowerEU finden Sie hier.

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