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Reststoffe werden attraktiver

Biokraftstoffe haben die Treibhausbilanz im Verkehr im Jahr 2018 weiter verbessert. Dazu haben auch Rest- und Abfallstoffe beigetragen. Der Rohstoff Raps gerät aber unter Druck.

Lesezeit: 4 Minuten

Biodiesel, Bioethanol und Biomethan haben im Jahr 2018 zusammen etwa 9,5 Mio. t CO₂ eingespart. Damit haben sie über 20 % mehr Emissionen vermieden als im Jahr 2017, als die gemeldeten Einsparungen bei 7,7 Millionen Tonnen CO2 lagen. Dies geht aus einem Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervor. „Biokraftstoffe sind im Straßenverkehr derzeit der wichtigste Baustein, um Treibhausgasemissionen zu senken. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Industrie immer effizientere Kraftstoffe entwickelt, um den Treibhausgasausstoß zu verringern“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

Die Einsparung von Treibhausgasen durch Biokraftstoffe im Vergleich zu fossilem Diesel und Benzin stieg erneut an und lag bei rund 84 % (Vorjahr: 81 %). Gründe für den Anstieg waren höhere Einsparungen bei Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse sowie der zunehmende Anteil von Abfall- und Reststoffen als Rohstoff für die Biodieselproduktion. Ihr Anteil stieg um rund 20 % auf fast 36 % im Jahr 2018. „Die Attraktivität von Abfall- und Reststoffen hat noch einmal zugenommen“, sagte Baumann. „Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse und Reststoffen könnten aber einen noch deutlich höheren Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr liefern. Sie sind unverzichtbar für die Treibhausgasvermeidung im Verkehr.“

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THG-Einsparung steigt 2020

Im kommenden Jahr steigt die Treibhausgasvermeidung durch erneuerbare Kraftstoffe aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen ein weiteres Mal an und verharrt auf dem dann erreichten Niveau. Zu den erneuerbaren Kraftstoffen gehören Biodiesel, Bioethanol und Biomethan, aber auch strombasierte Kraftstoffe. „Die Bundesregierung sollte schon jetzt einen klaren Ausbaupfad für erneuerbare Kraftstoffe bis 2030 vorgeben und ihren Anteil stetig steigern. Für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse fordern wir einen moderaten jährlichen Anstieg, auch im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte“, sagte Baumann.

Der Anteil von Palmöl als Rohstoff ist nach den Angaben im BLE-Bericht im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 15,7 % gesunken. „Alle in Deutschland und Europa eingesetzten Biokraftstoffe unterliegen strengen Nachhaltigkeitskriterien. Sie gelten weltweit und für alle Rohstoffe, also auch für Palmöl von Plantagen in Indonesien und Malaysia“, sagte Baumann.

Raps in Gefahr

Die anhaltend niedrigen Erzeugerpreise bei Raps in Deutschland und in der EU leisten zwangsläufig einen Beitrag dazu, dass Anbauflächen und Ertragsmengen dieser für die Biodiversität so wichtigen Kulturart nicht weiter steigen, stellt die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) fest. Statt dem Rapsanbau den jetzt notwendigen Schwung mit einer ambitionierten Biokraftstoffpolitik über das Jahr 2020 hinaus zu geben, lasse die Bundesregierung nachhaltiges Anbaupotenzial ungenutzt und riskiere damit Steuermillionen. Frankreich habe mit einer gesetzlichen Regelung praktisch den Ausschluss von Palmöl ab 2020 beschlossen und damit ein Signal gesetzt, kritisiert die UFOP mit Verweis auf das Nachbarland.

Es sei gerade jetzt ein starkes politisches Signal notwendig, das der Nachfrage nach heimischem Raps mehr Schwung verleihen könnte. Gefordert ist hier die Biokraftstoffpolitik als Teil der Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung. Die UFOP appelliert daher an die Politik, den Raps als Vorzeigekultur für die Entwicklung neuer Absatzwege in der Kraftstoffnutzung und vor allem als gentechnikfreier Proteinlieferant endlich wieder zu entdecken. Es sei völlig unverständlich, dass einerseits im Bereich der Biokraftstoffverwendung die höchsten gesetzlichen Standards gesetzt werden für den Marktzugang und andererseits das nachhaltige Anbauflächenpotenzial nicht ausgeschöpft werden könne. Deutschland verschenke damit wertvolles Potenzial zur Erfüllung der Klimaschutzvorgaben im Verkehrssektor.

Hintergrund dieses Appells ist die Befürchtung der UFOP, dass sich – bedingt durch geringe EU-Erntemengen bei Raps – insbesondere bei den deutschen Ölmühlen Rohstoffbezüge aus Drittstaaten fest etablieren. Gemessen am Gesamtbeitrag der Rapserzeugung aus der Minderung der Treibhausgas-Emissionen in Biokraftstoffen, als wichtigster gentechnikfreier Proteinlieferant und als die in Deutschland wichtigste Blühpflanze für Bienen sei der Raps am Markt weiterhin unterbewertet, so der Verband.

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