Energiewende
Schleswig-Holstein deckt Strombedarf komplett aus erneuerbaren Energien
Das Land zwischen den Meeren kann rechnerisch mit 24,8 MWh Wind-, Solar- und Biogasstrom 160 % des Strombedarfs decken.
24,8 Mio. Megawattstunden (MWh) Strom hat Schleswig-Holstein nach aktuellen Zahlen des Statistikamtes Nord im Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das sind 63,2 % der gesamten Stromproduktion. Rechnerisch konnte somit der Stromverbrauch in Schleswig-Holstein (rund 15,8 Mio. MWh) zu rund 160 % gedeckt werden. Der Anteil der Stromerzeugung aus Kernenergie betrug 26,9 %. Die fossilen Energieträger erreichten nicht zuletzt durch den Ersatz des Steinkohlekraftwerks durch ein Gaskraftwerk in Kiel nur noch einen Anteil von 9,3 %.
Der schrittweise Ausstieg aus der Kohlestromerzeugung wird sich an den anderen Kohlekraftwerkstandorten Wedel, Flensburg und Neumünster fortsetzen. „Das sind gute Nachrichten für den Klimaschutz und für den Standort Schleswig-Holstein. Denn künftig werden sich Unternehmen vor allem auch dort neu ansiedeln und Werte schaffen, wo sie CO₂-freien Strom vorfinden“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht.
Auch Stromspeicherung macht Fortschritte
Ohne das KKW Brokdorf, das Ende dieses Jahres außer Betrieb geht, erreichten die erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein 2020 bereits einen Anteil an der Stromerzeugung von 86 %. Ihr Anteil wird auch aufgrund des Ausbaus der Windkraftanlagen und Photovoltaik weiter steigen. So stieg bereits 2020 die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land um 5,5 % auf rund 13,2 Mio. MWh. Die steigende Bedeutung der Stromausspeisung aus Batteriespeichern zeigt, dass auch die Stromspeicherung in Schleswig-Holstein Fortschritte macht.
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