Die Rohstoffknappheit und Lieferengpässe bei den Herstellern und Zulieferern lassen die Qualität von Windrädern seit Jahren schlechter werden. Auch die großen Produzenten spüren die Folgen der Auslagerung in Billiglohnländer und versuchen, Fertigungskompetenzen zurück in den Westen zu holen.

Unter anderem war in Haltern vor zwei Jahren ein nagelneues Windrad eingestürzt. In Beckum wurde im März 2023 dann ein 240 m hohes Windrad gesprengt, nachdem auch dort die gleichen gravierenden Konstruktionsfehler entdeckt wurden. Und nun haben Fachleute in Haltern an einem benachbarten, baugleichen Modell wie dem damals eingestürzten dieselben Mängel gefunden.

Also wurde am Mittwoch auch diese 250 m hohe Anlage der Ruhrkohle AG und der Stadtwerke gesprengt. Es war nur wenige Monate in einem Wald der Stadt Haltern am See in Betrieb, berichtet der WDR. Für die Sprengung wurden in den vergangenen Wochen bereits 3.000 Quadratmeter Wald gerodet. Die Trümmer sollten nach der Sprengung auf ein Bett aus Kiessand und Folien fallen. Das ist nach Begutachtung durch Experten auch gelungen. Die Anlage zu demontieren, um Teile wiederverwenden zu können, wäre nach Ansicht von Experten zu gefährlich gewesen.

Insgesamt gab es bundesweit 22 Windräder dieses Typs. Die meisten davon sind bereits abgerissen oder gesprengt worden. Die große Schwachstelle dieser Anlagen liegt im Turmaufbau. Der besteht aus Beton und Stahlseilen. Die spezielle Konstruktion hält den gewaltigen Windkräften offenbar nicht dauerhaft stand, so der WDR.