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So bewertet die Erneuerbaren-Branche den Kohleausstieg

Die Kohlekommission hat sich am Samstag auf ein Ausstiegsdatum bei der Stromerzeugung aus Kohle geeignet. Die Bilanz der Erneuerbaren-Branche fällt gemischt aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschland soll bis spätestens Ende 2038 die Stromgewinnung aus Kohle beenden. Darauf einigte sich das 28-köpfige Gremium der von der Regierung eingesetzten Kohlekommission am frühen Samstagmorgen bei nur einer Gegenstimme, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Bis 2022 sollen insgesamt 12,5 Gigawatt Kohlekraftwerksleistung aus dem Netz genommen werden, davon drei Gigawatt Braunkohle mehr als bisher ohnehin vorgesehen. 2030 sollen noch höchstens neun Gigawatt Braunkohle und acht Gigawatt Steinkohle am Netz sein Im Jahr 2032 soll überprüft werden, ob das Ausstiegsdatum auf frühestens 2035 vorgezogen werden kann. Die Kohleländer sollen 20 Jahre lang 40 Milliarden Euro vom Bund bekommen. Darüber hinaus soll der umkämpfte Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen erhalten bleiben.

Zur Entlastung von Privathaushalten und der Wirtschaft hält die Kommission unter anderem einen Zuschuss von mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr für erforderlich, wie es nun im Abschlussbericht heißt, um z.B. die Netzentgelte zu senken. Eine zusätzliche Abgabe oder Umlage für Stromkunden soll es nicht geben.

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„Enttäuschende Bilanz“

Die Reaktionen der erneuerbaren Energien-Branche auf den Berichtfallen sehr unterschiedlichaus:

  • Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) sind enttäuscht darüber, dass es keine belastbare Einigung zur Einführung eines CO₂-Preises gegeben hat. Aus Sicht der EWS hat die Kommission damit ihr Ziel klar verfehlt. Der Kompromiss sei zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele nicht ausreichend. Zudem sei die Zustimmung der Industrie und Kraftwerksbetreiber mit enormen finanziellen Zusagen erkauft worden.
  • „Endlich ist ein definiertes Enddatum für die Kohleverstromung formuliert. Die jetzigen Enddaten zur Kohleverstromung' sind aber leider viel zu spät, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen“, kommentiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
  • Die Kommissionsempfehlungen für die Reduktion der Kohleverstromung in den 2020er Jahren würden voraussichtlich dazu beitragen, das nationale Klimaschutzziel 2030 zu erreichen, sagt Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie. Die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens würden damit jedoch noch nicht erreicht. Eine Reduktion der Volllaststunden der Kohlekraftwerke ließe sich nur durch einen schnellen Ausbau erneuerbarer Energien sowie eine CO₂-Bepreisung in ausreichender Höhe erreichen. Die Bundesregierung sollte jetzt zeitnah das Klimaschutzgesetz auf den Weg bringen, das sicherstellt, dass das von der Kommission befürwortete 65%-Ziel für Erneuerbare Energien bis zum Jahr 2030 mit dem entsprechenden Zeit- und Mengengerüst umgesetzt wird.
  • Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (Dena) meint: „Rechnet man Atom- und Kohleausstieg zusammen, werden nun in knapp 20 Jahren rund 50 Prozent der heute verfügbaren gesicherten Kraftwerkskapazitäten vom Netz gehen. Das ist eine gewaltige Herausforderung für einen hoch entwickelten Industriestandort wie Deutschland, die wir aber werden meistern können. Über das Ende der Kohleverstromung hinaus müssen wir dringend Wege finden, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, Investitionen in neue Gaskraftwerke anzureizen und die Stromnetze für die neuen Anforderungen fit zu machen.“ Wichtig sei auch der Verweis der Kommission auf eine Reform des ökonomischen Rahmens der Energiewende und die Prüfung einer CO₂-Bepreisung.
  • „Es ist gut, dass die Kommission den Klimaschutzbeitrag des Energieträgers Gas beim Auslaufen der Kohleverstromung bis spätestens 2038 deutlich benennt. Insbesondere die Empfehlung, dass Kraftwerksbetreiber bei der Umstellung von Kohle auf Gas finanziell unterstützt werden sollen und die Betonung der zentralen Rolle von Wasserstoff für die Sektorenkopplung zielen in die richtige Richtung. Mit der zentralen Energiewendetechnologie Power-to-Gas kann Wind- und Sonnenstrom in klimaneutralen Wasserstoff oder Methan umgewandelt werden“, erklärt derVorstandsvorsitzende des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Dr. Gerald Linke.
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