Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Heizen mit Holz

So lässt sich Holz besser verwerten

Die Lagerung von Hackschnitzeln, Staubfilter oder die Verwertung der Asche waren Themen der Fachtagung „Nutzung Nachwachsender Rohstoffe“ in Dresden.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Wärmeversorgung in Deutschland ist geprägt von fossilen Brennstoffen: Nur knapp 13 % der Wärme stammt aus erneuerbaren Energien. Mehr als die Hälfte davon machen feste Brennstoffe aus – vor allem Holz, zeigte Malte Trumpa vom Fachverband Holzenergie auf der 24. Fachtagung „Nutzung nachwachsender Rohstoffe – Bioökonomie 3.0“ am 21. März 2019 im Institut für Holztechnologie Dresden.

Aktuelle Forschungsergebnisse

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wie sich Holz als Energieträger effizienter und gewinnbringender einsetzen lässt, zeigten im Laufe des Tages mehrere Vorträge von Wissenschaftlern, die sich dabei auch auf aktuelle Ergebnisse von Forschungsprojekten stützten:

  • Holz wird nicht nur zur Wärmeerzeugung verwendet, sondern auch zur Stromproduktion. Ab dem Jahr 2011 haben die deutschen Hersteller wegen der schlechten Rahmenbedingung (EEG) angefangen, mehr Anlagen im Ausland zu installieren. Derzeit gibt es weltweit rund 1400 in Deutschland hergestellte, kleine Holzvergasungsanlagen, erläuterte Dr. Torsten Birth von der Arbeitsgruppe „Vergasung von Biomasse“ in der Fördergesellschaft Erneuerbare Energien (FEE).Wichtigste deutsche Anbieter sind dabei Spanner mit 798 installierten Anlagen weltweit, Burkardt (221 Anlagen) und Holzenergie Wegscheid (161 Anlagen).
  • Bestehende Holzheizkraftwerke können sich mit Biogasanlagen um eine Anschlussförderung bemühen, nachdem der 20-jährige Förderzeitraum abgelaufen ist. Wie Uwe Hoffstede vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) aus Kassel erläuterte, wollen die Betreiber dafür die bestehende Förderung maximal ausschöpfen und sich erst spät an der Ausschreibung bemühen. Das zeigt eine Umfrage des IEE. Auch wollen sie nur noch die nötigsten Ersatzinvestitionen tätigen, den Wärmeabsatz steigern, höhere Preise für die Wärme verlangen sowie auf teure Einsatzstoffe verzichten und den Substrateinsatz reduzieren.

Neue Erkenntnisse bei der Emissionminderung und der Lagerung

  • Bei der Verbrennung spielen Staub- und Stickstoffemissionen eine große Rolle. Zur Absenkung kommen neben Staubfiltern wie Elektro- oder Gewebefilter auch Technologien aus der Automobilbranche wie SCR-Niedertemperaturkatalysatoren und die Zugabe von Adblue (Harnstoff) zum Einsatz, erläuterte Mario König vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) aus Leipzig. Für Anlagen unter 100 kW sind laut König nur Elektroabscheider wirtschafltich, da sie geringe Betriebskosten verursachen. Sie kosten zwar teilweise über 1500 €, können also teurer sein als z.B. Kaminöfen. Allerdings gibt es Zuschüsse nach der Innovationsförderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de).
  • Bei der Lagerung von Hackschnitzeln können sich hohe Trockenmasseverluste ergeben oder die Mieten aufgrund von einem Wärmestau bei zu stark verdichteten Haufen selbst entzünden. Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) aus Straubing (Bayern) hat dazu Versuche mit Waldrestholz sowie Stammholzhackschnitzeln gemacht. Bei Waldrestholz schneidet eine Winterlagerung schlechter ab, es gibt mehr Verluste. Eine Lagerung im Sommer führt zu einer Qualitätsverbesserung, da der Brennstoff trocknet. Ein Rübenvlies kann eine Wiederbefeuchtung verhindern, zeigte Dr. Daniel Kuptz vom TFZ.
  • In einem Hackschnitzelhaufen gibt es aufgrund der unterschiedlichen Prozesse während der Lagerung auch unterschiedliche Wassergehalte im Brennstoff. Werden die Hackschnitzel vom Lagerplatz per Lkw zum Bunker einer Hackschnitzelheizung transportiert, sorgt das Aufladen, Transportieren und Abladen für eine ausreichende Durchmischung und damit für eine gleichmäßige Qualität. Eine zusätzliche Durchmischung des Haufens per Radlader ist also nicht nötig, erklärte Kuptz.

Asche als Dünger

  • Asche aus Biomassefeuerung lässt sich teilweise sehr gut als Dünger einsetzen. Wie Untersuchungen des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (ehemals TLL) zeigt, sind 68 % der Brennraum- bzw. Zyklonaschen als Dünger verwertbar. Einzelne Aschen erreichen sehr gute Qualitäten als K- oder PK-Dünger. Asche aus Halmgutkesseln liefert eine Düngewirkung teilweise auf Mineraldüngerniveau. Stark basische Holzaschen können das Pflanzenwachstum hemmen, erläuterte Roland Bischof. Zyklon- und Filterasche enthalten dagegen sehr viele Schadstoffe, sodass sie nicht als Düngermittel geeignet wären.
top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.