topplus Potenziale optimieren

So verpachten Landwirte ihre Flächen für Solaranlagen gewinnbringend

Ob Freifläche oder Dach: Solarenergie bieten Landwirten viele Chancen. Auch kleine Flächen können lukrativ sein. Wie Sie das Potenzial Ihrer Flächen optimal nutzen, erklärt Jan Donnermayer.

Lesezeit: 4 Minuten

Seit 2021 hilft die Münchner Firma landacquisition.com GmbH mit ihrer Plattform FlaechenVerpachten.de Eigentümern dabei, passende Solarunternehmen zu finden, die Solarparks oder Dachanlagen errichten wollen. Dabei profitieren Landwirte finanziell von den Pachteinnahmen und von weiteren kostenlosen Serviceangeboten der Plattform. Wir haben mit Gründer und Geschäftsführer Jan Donnermayer gesprochen.

Welche Kunden sprechen Sie mit der Plattform flaechenverpachten.de an?

Donnermayer: Unsere Plattform richtet sich vor allem an drei Gruppen:
Zum einen an Eigentümer von Grundstücken, die für Solarparks geeignet sind. Zum anderen an Besitzer größerer Dachflächen – etwa von landwirtschaftlichen Hallen oder Gewerbebauten. Und schließlich an Landwirte, die ihre Dachflächen nicht nur verpachten, sondern auch selbst mit einer eigenen Photovoltaikanlage nutzen wollen, um Stromkosten zu sparen und unabhängiger von steigenden Energiepreisen zu werden.

Welche Vorteile hat der Landwirt von Ihrer Dienstleistung?

Donnermayer: Eigentümer können ihre Flächen kostenlos bei uns eintragen und erhalten eine Einschätzung, ob eine Verpachtung möglich und attraktiv ist. Unsere Besonderheit: Wir prüfen jede Fläche individuell, kostenlos und schnell – auf technisches, baurechtliches und wirtschaftliches Potenzial. Bei positiven Aussichten liefern wir direkt eine realistische Pachtpreisschätzung.

Die Eigentümer können so in kurzer Zeit herausfinden, wie viel ihre Fläche wert ist – und sichern sich gleichzeitig langfristige, stabile Pachteinnahmen über 30 Jahre oder mehr. Besonders attraktiv: Die Eigentümer bleiben weiterhin Eigentümer – sie geben die Fläche nur in Nutzung, nicht aus der Hand.

Was sind geeignete Flächen?

Donnermayer: Grundsätzlich sollten Freiflächen mindestens drei Hektar groß sein. Neben Autobahnen oder zweigleisigen Bahnstrecken reichen oft schon drei Hektar aus, weil diese Lagen baurechtlich privilegiert sind. Wichtige Kriterien sind auch: eine möglichst geringe Hangneigung, mittlere bis gute Bodenqualität (aber keine Spitzen-Ackerböden), keine starken Naturschutzauflagen, und die Nähe zu Umspannwerken oder Einspeisepunkten.

Unser System analysiert diese Faktoren in wenigen Minuten – inklusive Schattenwurf, Bodenklassen und Schutzgebieten – und gibt eine erste fundierte Einschätzung. Damit sparen Landwirte Zeit und vermeiden Fehlinvestitionen.

Was passiert, wenn die Fläche geeignet ist?

Donnermayer: Dann können Eigentümer im nächsten Schritt unseren Pachtrechner nutzen. Dieser ermittelt – basierend auf aktuellen Marktdaten und regionalen Erfahrungswerten – eine konkrete Pachtpreisspanne. Zum Beispiel rechnen wir in Bayern derzeit mit rund 3900 €/ha und Jahr.

Das System zeigt transparent, welche jährlichen Einnahmen realistisch sind. Über Satellitenkarten kann der Eigentümer die Fläche selbst markieren, die er verpachten möchte. Anschließend führen wir eine genauere technische und wirtschaftliche Vorprüfung durch, um eine schnelle und reibungslose Vermittlung an geeignete Solarunternehmen zu ermöglichen.

Wie sichern Sie die Qualität der Projektentwickler, mit denen Sie zusammenarbeiten?

Donnermayer: Wir arbeiten nur mit ausgewählten Partnern zusammen – aktuell rund 25 erfahrene Solarprojektierer und über 50 Solarteure im ganzen Bundesgebiet. Bevor wir ein Unternehmen in unser Netzwerk aufnehmen, prüfen wir die Bonität, die Umsetzungsstärke, die Projekthistorie und die Kundenzufriedenheit. Das gibt Eigentümern die Sicherheit, nicht an unseriöse Anbieter zu geraten.

Zusätzlich beraten wir die Landwirte bei Vertragsfragen und erklären, worauf sie bei Pachtverträgen achten müssen – z.B. bei Laufzeiten, Rückbauverpflichtungen oder Flächenpflege.

Wie läuft das bei der Dachverpachtung?

Donnermayer: Das Prinzip ist ähnlich: Auch hier starten wir mit einer kostenlosen Vorprüfung über Satellitenkarten und einer individuellen Erstberatung. Geeignete Dächer sollten mindestens 1000 m² groß sein.

Vorteil bei Dachverpachtungen: Oft übernehmen die Solarunternehmen notwendige Dachsanierungen direkt mit. Das bedeutet, Eigentümer profitieren zusätzlich von einer kostenfreien Aufwertung ihrer Immobilie – und sichern sich dabei regelmäßige Einnahmen.

Und was ist, wenn Landwirte den erzeugten Strom selbst nutzen wollen?

Donnermayer: Auch das ist möglich und lohnt sich oft schon ab etwa 250 m² Dachfläche. Gerade für Landwirte und Gewerbebetriebe, die viel Strom verbrauchen, bieten eigene Anlagen enorme Vorteile: Sie senken die Energiekosten deutlich, machen unabhängiger von Strompreiserhöhungen und verbessern die eigene CO₂-Bilanz.

Wir vermitteln hier schlüsselfertige Lösungen – inklusive Wirtschaftlichkeitsberechnung, Planung und Installation. Wichtig: Wir konzentrieren uns auf Betriebe, nicht auf private Haushalte.

Der Pachtrechner

Den Pachtrechner zur unverbindlichen Flächenprüfung finden Sie hier.

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