IPCC-Bericht
Solarverband Bayern kritisiert Landesregierung für blockierte Energiewende
Die Erneuerbaren Energien in Bayern haben Potenzial, die gesamte Stromversorgung zu übernehmen. Die bayerische Politik habe jedoch versäumt, die Energiewende mit Gesetze und Verordnungen zu begleiten.
Von Oberbayern bis Franken stehen Potentiale aus Wind, Sonne und Wasser zur Verfügung, um die vom Weltklimarat geforderte Umstellung auf 100 % neue Energien zu schaffen. Sie seien bei einem zügigen Ausbau für die Energieversorgung Bayerns mehr als ausreichend, ist der Solarverband Bayern überzeugt.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt dies in seinen Berechnungen auch für Deutschland und Europa auf. Weniger bekannt ist, dass der Umbau der Energieversorgung in 10 - 15 Jahren zu schaffen ist und für die Vermeidung einer mit massiven Kontrollverlusten verbunden Klimakatastrophe auch erforderlich ist, so der Verband weiter. Der Strombedarf würde sich gemäß der DIW Berechnungen demnach verdoppeln, der Gesamtenergiebedarf aber zugleich halbieren, da mit den auf Basis fossiler Energien betriebener Verbrennungstechnologien auch übergroße Verluste verbunden sind.
Solar und Wind sind Arbeitspferde der Energiewende
Die Nutzung von Erneuerbarem Strom ermöglicht es im Wärme- und im Verkehrssektor immense Effizienzpotenziale (Faktor 3 bis 5) zu heben, ist der Verband überzeugt. Dazu werde das Team der Erneuerbaren Energien aus Sonnenenergie, Windkraft, Biomasse, Erdwärme und Wasser die Energieversorgung zusammen mit Speichern zu 100% decken. Dabei falle der Solar- und der Windenergie eine Schlüsselrolle zu: sie sind die Arbeitspferde der Energiewende und müssen um ein Vielfaches in kurzer Zeit an jedem Ort ausgebaut werde, fordert der Solarverband.
Die Politik der bayerischen Staatsregierung bleibt seiner Meinung nach bisher weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, Gesetze und Verordnungen so zu gestalten, dass zusammen mit der Industrie, dem Gewerbe und allen Bürgern, die großen Räder des Klimaschutzes und des Erhalts unserer Lebensgrundlage in Bewegung kommen.
Die Staatsregierung muss handeln
Hierfür sind Aktivitäten aus dem
- Wirtschaftsministerium-(Solare Nahwärme, keine Förderungen für fossile Energien und auch nicht bei der Nutzung von fossilen Energien)
- Bau- und Verkehrsministerium (z.B. Solarbaupflicht, grundsätzlich solare Schallschutzwände und der Ausbau der Infrastruktur für eine boomende eMobilität-),
- Landwirtschaftsministerium (Solarstrom auf allen landwirtschaftlichen Gebäuden),
- Bildungsministerium (die vorhandene Lücke an Elektro-/Solar-Fachkräften schließen),
- Verbraucherschutzministerium (Aufklärung und Warnung vor dem weiteren Einbau von Ölund Gas-Heizungen) und dem
- Finanzministerium von entscheidender Bedeutung.
Energie- und Verkehrswende benötigen neue und nachhaltige Arbeitsplätze
Die unabhängigen Handwerkskammern in Bayern seien sich längst bewusst, dass eine derartig massive Umstrukturierung der Energieversorgung mit einer großen Ausbildungsoffensive einher gehen muss. Sowohl der Heizungsbau, der KfZ-Bereich, die Elektrotechnik, als auch das Baugewerbe stünden grundsätzlich vor positiven Entwicklungen und Herausforderungen, welche das Fundament für den goldenen Boden des Handwerks dauerhaft festigen. Das Ineinandergreifen dieser Gewerke sei tiefgreifend, bringe neue Unternehmen hervor und lasse die Wirtschaft im internationalen Wettbewerb bestehen, ist der Solarverband überzeugt.
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