Der Modulhersteller Solarworld ist finanziell stark angeschlagen. Deren Chef, Frank Asbeck, setzt seinen Gläubigern nun die Pistole auf die Brust und will mit ihnen über einen Schuldenschnitt verhandeln. Er selbst hingegen hat für rund fünf Millionen Euro ein Schloss des TV-Entertainers Thomas Gottschalkgekauft.

Finanziell angeschlagen

Asbeck ist ohne Zweifel einer der schillerndsten Unternehmer Deutschlands: Der Agraringenieur gehört zu den Gründungsmitgliedern der Grünen, hat seine Modulfabrik Solarworld in Bonn zum Weltkonzern ausgebaut, liebt teure Sportwagen und verpflichtete unter anderem den Schauspieler Larry „J.R.“ Hagman und den Fußballer Lukas Podolski als Werbefiguren für seinen Konzern.



Zuletzt sorgte der in der Branche auch wegen seines opulenten Lebensstils als Sonnenkönig belächelte Solarworld-Chef für Aufruhr als er den angeschlagenen Autobauer Opel kaufen wollte. Zudem gehört er zu einer Gruppe europäischer Modulbauer, die eine umstrittene Klage gegen die Billigkonkurrenz aus China bei der EU eingereicht haben. (Mehr Infos dazu hier: Modulbauer verklagen die Billigkonkurrenz aus China).

Derzeit dürfte dem Unternehmer allerdings das Lächeln vergehen. Solarworld ist in eine finanzielle Schieflage geraten. Nach eigenen Angaben belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 1 Milliarde Euro (Stand: Ende September 2012). Obschon Asbeck im vergangenen Jahr immer wieder von einer positiven Perspektive sprach, muss die Entwicklung in den letzten Monaten dramatisch gewesen sein. In einer aktuellen Pressemeldung heißt es: Die Gläubiger sollen möglichst auf einen Teil der Schulden verzichten. „Weitere Anpassungen auf der Lohnkostenseite“ schließt der Firmengründer ebenfalls nicht aus. Kaum war die Nachricht raus, sackte die Solarworld-Aktie um rund 30 % ab.



Schloss von Thomas Gottschalk gekauft



Asbeck selbst übt sich hingegen nicht im Verzicht: Wie fast zeitgleich bekannt wurde, kaufte er vor einiger Zeit vom Entertainer Thomas Gottschalk das Schloss Marienfels bei Remagen am Rhein. Preis: rund fünf Millionen Euro. Vor etwa vier Jahren hatte der Bonner in unmittelbarer Nähe seines nun neuen Anwesens bereits Schloss Calmuth erworben. Dort geht Asbeck seinem Hobby dem Jagen nach. Mit Marienfels habe er nun sein Revier erweitert, heißt es in der Presse. Denn zu seinem Zweitsitz gehören ca. 100.000 Quadratmeter Wald.  (-ro-)