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Batteriespeicher

Speichern statt abregeln - Virtuelles Kraftwerk für Windstrom

Jedes Jahr werden Milliarden Kilowattstunden Strom abgeregelt, um die Stabilität des Netzes sicherzustellen. Vernetzte Batterien sollen den Strom jetzt aufnehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Batteriehersteller sonnen hat im Nordosten Deutschlands ein weiteres virtuelles Kraftwerk (VPP) in Betrieb genommen und will damit das regionale Stromnetz mit einer komplett neuen Technologie unterstützen. Drängt zu viel überschüssige Windenergie in das Netz, wird sie in einer Vielzahl von sonnenBatterien in der Region gespeichert. Zum einen werden die Speicher dabei in privaten Haushalten für die eigene, saubere Solarstromversorgung genutzt. Darüber hinaus vernetzt sonnen die Batterien aber auch miteinander zu einem virtuellen Kraftwerk, sodass ein virtueller Großspeicher entsteht. Wird mehr Windenergie produziert, als gerade benötigt, kann das VPP von sonnen den überschüssigen Windstrom aus dem Netz aufnehmen, indem es ihn auf die Batterien verteilt.

Die folgende Grafik veranschaulicht das Prinzip:

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Vermeiden von Engpässen

Bisher greift der Netzbetreiber in solchen Fällen gezielt ein, um eine Überlastung an bestimmten Punkten im Stromnetz zu vermeiden. Diese kann dann auftreten, wenn gerade mehr Energie vorhanden ist, als das Stromnetz transportieren kann – ähnlich einem Stau auf der Autobahn, wenn sich die Fahrbahn verengt. In der Regel werden die Windräder dann abgeregelt, um den Engpass zu vermeiden und so die Energiemenge im Netz zu senken. Mit dem virtuellen Kraftwerk will sonnen nun einen Ansatz bieten, den Überschuss zu speichern, sodass die Windräder weiter produzieren können statt abgeregelt zu werden.

Vermarktung an digitaler Börse

Vermarktet wird die gerade freie Speicherkapazität an der digitalen Börse „EW Origin“ der Energy Web Foundation (EWF). Wird zum Beispiel vor einem Sturm ein Überschuss an Windstrom und damit ein möglicher Engpass im Stromnetz vorhergesagt, meldet der Netzbetreiber seinen Bedarf an. Auf der anderen Seite bietet sonnen freie Speicherkapazität des virtuellen Kraftwerks für einen bestimmten Zeitpunkt an. Die Origin-Software registriert die Anfrage des Netzbetreibers und bringt sie automatisch mit dem Angebot von sonnen zusammen. Nimmt der Netzbetreiber dieses Angebot an, berechnet sonnens VPP-Software automatisch die jeweiligen Zeitpunkte für die Aufnahme des überschüssigen Windstroms.

Vergütung per Blockchain

Die einzelnen Transaktionen zwischen sonnen und dem Netzbetreiber werden über einen sogenannten „Smart Contract“ in eine Blockchain geschrieben. Smart Contracts sind digitale Verträge, die automatisch die vereinbarten Bedingungen zwischen zwei Parteien hinterlegen. Sie sollen ein maximales Maß an Sicherheit und Transparenz für alle Beteiligten bieten. Die Vergütung an sonnen für eine erfolgreiche Transaktion erledigt die Blockchain automatisch über die Kryptowährung „DAI“.

2018 gingen durch das Abschalten von erneuerbaren Produktionsanlagen allein in Deutschland rund 5,4 Terawattstunden (5,4 Mrd. Kilowattstunden) Strom aus erneuerbaren Energien verloren. Das entspricht in etwa dem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch aller Einwohner Berlins. Gemessen an den durchschnittlichen Emissionen des Strommix in Deutschland entspricht dies 2,6 Millionen Tonnen CO2, die mit diesem sauberen Strom hätten eingespart werden können.

Das virtuelle Speicherkraftwerk im Nordosten Deutschlands ist bereits die dritte Netzdienstleistung, die das VPP von sonnen in Deutschland erbringen kann. 2018 hat sonnen vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT die Präqualifikation für den Primärregelleistungsmarkt bekommen. Daneben hatte sonnen in einem Projekt mit TenneT den deutschlandweiten Redispatch erfolgreich umgesetzt.

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