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Windenergie

Starkes Windmarkt-Wachstum im ersten Halbjahr reicht nicht

Bislang sind in Deutschland 240 neue Windenergieanlagen ans Netz gegangen – mehr, als 2019 oder 2020. Es gibt aber immer noch zu wenig Flächen und Genehmigungen, bemängelt der BWE.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Zubau von neuen Windenergieanlagen an Land im ersten Halbjahr 2021 übertrifft bereits die Menge, die im Gesamtjahr 2019 installiert wurde und liegt 62 % über der Leistung, die im ersten Halbjahr 2020 in Betrieb genommen wurde. Im ersten Halbjahr 2021 wurden 240 Onshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 971 Megawatt (MW) in Deutschland installiert. Die Analyse der Deutschen WindGuard, die im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems veröffentlicht wurde, beleuchtet die Marktentwicklung im ersten Halbjahr 2021.

Talsohle durchschritten

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„Die Entwicklung der Ausbauzahlen von Windenergie an Land bleibt positiv. Die Talsohle ist durchschritten. Die letzten Ausschreibungsergebnisse zeigen, dass sich die Genehmigungslage weiter verbessert. Vor uns liegt allerdings immer noch ein steiniger Weg“, sagt Hermann Albers, Präsident Bundesverband Windenergie. Um die ambitionierten Klimaziele auf europäischer und nationaler Ebene zu erreichen, müssten jetzt politische Weichen gestellt werden. Ein wesentlicher Baustein sei dafür die Verbesserung der Flächen- und Genehmigungssituation. „Mit dem Bund-Länder-Kooperationsausschuss für mehr Flächen und Genehmigungen wurde im EEG 2021 ein Rahmen geschaffen, der nun zur Beschlussfassung konkreter Maßnahmen genutzt werden muss“, fordert Albers.

Wachstum ist zu gering

Das erneute Marktwachstum reicht laut VDMA Power Systems nicht aus, um die Zielvorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2021 von knapp 4.000 MW pro Jahr zu erfüllen. Dazu kommt: Nach dem deutschen Klimaschutzgesetz und der Anpassung der Stromverbrauchsprognose des Bundeswirtschaftsministeriums sei eine weitere Erhöhung der jährlichen Brutto-Ausbauziele für die Windenergie an Land auf mindestens 5.000 MW in Deutschland erforderlich. Zudem müsse mit dem europäischen Maßnahmenpaket „Fit for 55“ zum Erreichen von 55 % CO2-Minderung in der EU bis 2030 der Ausbau der Windenergie in Europa insgesamt von jährlich 15.000 auf 30.000 MW verdoppelt werden. „Diese anspruchsvolle Aufgabe kann nur gelingen, wenn alle Mitgliedsstaaten an einem Strang ziehen. Eine europäisch ausgerichtete Energiepolitik sollte für die neue Bundesregierung einen hohen Stellenwert haben“, erläutert Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems.

Probleme in der Praxis

Der Zubau wird laut VDMA und BWE durch mangelnde verbindliche Flächenausweisungen, komplizierte Genehmigungsprozesse und den ungeklärten Artenschutzkonflikt gebremst. Daneben gibt es viele weitere regulatorische Steine.

So müssen mit dem Ausbau der Windenergie auch Transportgenehmigungen und -infrastrukturen bereitstehen. Bund und Länder müssen Verkehrswege für Schwerlasttransporte von den Produktionsstandorten zu den Errichtungsorten bereitstellen. Hierzu zählen auch Straßen, Brücken und Rastplätze. Eine zügige bundesweite Beschleunigung, Vereinheitlichung und Digitalisierung von Genehmigungsverfahren für Transporte müsse das Ziel sein. Derzeit sei es aufgrund der Verfahrensdauer und Kleinteiligkeit bei der Planung zum Teil kaum möglich, Transportkosten und Genehmigungszeiträume für Projekte in Deutschland mit ausreichend Vorlauf verlässlich zu kalkulieren.

Die Umsetzung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung (BNK) zur Vermeidung von Lichtemissionen durch Windenergieanlagen stellt eine unnötige Belastung für die Branche dar. Die Windindustrie will diese Akzeptanzmaßnahme umsetzen, während unpraktikable Rahmenbedingungen dies erheblich erschweren, beklagen die Verbände. Heterogene Verfahren der Bundesländer, überbordender Prüfungsaufwand, administrative Hürden und unzureichend ausgerüstete Behörden erschwerten die Prozesse. Eine bundesweit einheitliche und einfache Baumusterprüfung sowie einheitliche Genehmigungsverfahren in den Bundesländern sei unumgänglich.

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