Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Diskussion um Infraschall bei Windkraftanlagen

Ein Artikel in der "WELT" hat eine neue Debatte über Infraschall bei Windrädern ausgelöst. Neue Studien zeigen aber, dass es keine Gefährdung der Gesundheit gibt.

Lesezeit: 3 Minuten

Nerze in einer Pelztierfarm, die sich gegenseitig schwer verletzen, Jugendliche mit häufigem Nasenbluten, Bürger, die selbst in schallisolierten Räumen nicht schlafen können: Der Artikel "Macht der Infraschall von Windkraftanlagen krank?" aus der „WELT“ ist voll von Geschichten über Menschen und Tiere, die angeblich unter dem Infraschall von Windenergieanlagen leiden. Der Artikel hat eine neue Debatte über gesundheitliche Probleme durch Infraschall von Windenergieanlagen (WEA) ausgelöst.


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Nach Aussagen des Bundesverbandes Windenergie stützt sich der tendenziöse Artikel aber nur auf wenigen Einzelfällen und ist wissenschaftlich umstritten. Der Autor beziehe sich auf einem Bericht, der bereits Anfang 2014 in der dänischen Zeitung „Maskinbladet“ veröffentlicht worden sei. Die daraufhin in Dänemark entfachte Debatte habe bereits viele der dort aufgestellten Behauptungen widerlegt und Zweifel an der Darstellung genährt.


Anders, als in dem Artikel dargestellt, nehmen Verbände und Behörden die Sorgen der Anwohner ernst und lassen dei Folgen von Infraschall, also nicht hörbarer Töne unterhalb von 20 Hertz, genau untersuchen. Der BWE verweist z.B. auf eine  neue wissenschaftliche Studie des Institute of Technology in Massachusetts  (MIT), der folgende Kernaussagen enthält:

  1. Gemessene Infraschallwerte in den gesetzlich vorgeschriebenen Entfernungen reichen nicht an untere Hörschwellengrenzwerte heran.
  2. Es besteht kein Zusammenhang zwischen WEA in der näheren Umgebung und dem Gefühl der Belästigung.
  3. Das Gefühl der Belästigung ist stärker bestimmt von persönlichen Einstellungen als dem tatsächlichen Geräuschpegel.
  4. Es wurden keine Hinweise auf eine Verbindung zwischen tieffrequenten Schallwellen oder Infraschallwellen durch WEA und der Gefährdung menschlicher Gesundheit gefunden.


Auch die Landesanstalt für Umwelt, Messungenund Naturschutz Baden-Württemberg bestätigt in einem Zwischenbericht zu einer aktuellen Untersuchung, das der Infraschallpegel von Windrädern selbst im Nahbereich zwischen 150 und 300 m deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle gemäß DIN 45680 liegt. Ab 700 m Entfernung wird der Schall von den Windgeräuschen überlagert. Die Fachagentur Windenergie an Land arbeitet das Thema zurzeit ebenfalls fachlich auf. Auch gibt es eine Studie des Umweltbundesamtes zu den Folgen von Infraschall auf den Menschen. 


Gegenwärtig wird die DIN Norm 45680 zum Thema „Bewertung und Prognose von tieffrequenten Schall“ überarbeitet. Der Normausschuss bei der DIN beschloss hierzu ein Forschungsvorhaben. Von der rechtlichen Seite hat Dr. Helmut Loibl von der Kanzlei Paluka, Sobola, Loibl & Partner in einem aktuellen Newsletter aufbereitet. Sein Fazit: Der Einwand, von Windenergieanlagen würden unzulässiger Infraschall und damit schädliche Umwelteinwirkungen ausgehen, werde zwar häufig in Klagen gegen Windenergieanlagen vorgebracht, müsse aber nach der ständigen Rechtsprechung der Bayerischen Gerichte im Ergebnis erfolglos bleiben.




Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.