Holzenergie
Streit um sinnvolle Verwertung von Holz
Umweltverbände kritisieren die industrielle Bioenergienutzung. Sie befürchten Raubbau im Wald. Die Holzenergiebranche warnt davor, regionale Nutzung und Import gleichzusetzen.
Anlässlich des „Internationalen Aktionstages gegen industrielle Bioenergie“ am 24.11. fordern 17 Umweltverbände wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) von der Bundesregierung, die weitere Expansion der industriellen Holzbiomasse-Energieproduktion zu unterbinden. Diese könnte in Deutschland demnächst stark steigen, befürchten die Verbände:
- Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird im Bundestag beraten. Im Gesetzesentwurf ist eine höhere Förderung von aus Biomasse erzeugtem Strom vorgesehen und das jährliche Ausbauziel soll von derzeit 200 MW auf dann 500 MW gesteigert werden.
- Bis Ende des Jahres will die Bundesregierung die Verordnung zur Förderung für Erneuerbare Wärme fertigstellen. Hier sind ebenfalls deutliche Anreize zur Nutzung von Holz als Energieträger vorgesehen.
- Im Rahmen des Kohleausstiegsgesetzes will die Bundesregierung bis Ende 2020 ein Förderprogramm für die Umstellung von Kohlekraftwerken auf Biomasse auf den Weg bringen.
„Holz nicht klimaneutral“
„Holz in Kraftwerken zu verbrennen ist nicht nur klimaschädlich, sondern hat auch weitreichende negative Auswirkungen auf Wald-Ökosysteme und Luftqualität“, sagte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist das Verfeuern von Holz nicht klimaneutral. Der über Jahrzehnte im Baum gebundene Kohlenstoff wird auf einen Schlag wieder freigesetzt und trägt deutlich zum Treibhauseffekt bei.“ Es habe Jahrzehnte gedauert, bis die Wälder die Kohlenstoffemissionen aus energetischer Holz-Nutzung wieder aufholen. Darüber hinaus entstünde beim Verbrennen von Holz pro Energieeinheit mehr CO₂ als beim Verbrennen fossiler Brennstoffe.
"Holzimporte schaden der Umwelt"
Weitere Thesen der Umweltverbände in ihrem zweiseitigen Papier:
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