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Gewagte These

Studie: 2030 könnte Energieversorgung zu 100 % aus Erneuerbaren kommen

Wenn Deutschland jetzt massiv den Ausbau von Windkraft und Solar ankurbelt und die Speichertechnik voranschreitet, wäre theoretisch in neun Jahren eine Vollversorgung aus erneuerbaren Energien möglich

Lesezeit: 3 Minuten

Allein mit Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie könnte Deutschland seinen Strombedarf decken – und das schon 2030. Zu diesem Ergebnis kommt der Berliner Thinktank Energy Watch Group (EWG) zusammen mit der TU München in einer aktuellen Studie.

Wie der SPIEGEL aus dem Papier berichtet, steckt das größte Potenzial in der Solarenergie und der Windkraft. Leider sei der Zubau der Windräder derzeit aber vor allem in den südlichen Bundesländern zum Erliegen gekommen. Vor allem in den Mittelgebirgen und - gute Konzepte vorausgesetzt - in Naturgebieten auf den Bergen könnten noch etliche Anlagen installiert werden, heißt es.

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In ihrer Studie spielten die Autoren drei verschiedene Szenarien durch, wie Deutschland bis 2030 zu 100 % mit erneuerbaren Energien versorgt werden könnte: Ohne Windkraft aus dem Süden, mit 50 % der möglichen Standorte im Süden und mit den vollen, möglichen 37 Gigawatt Strom aus dem Süden. Vorausgesetzt ist bei allen Beispielen, dass das ganze Jahr über jederzeit ausreichend Strom zur Verfügung steht und Dunkelflauten mit zu wenig Wind und Sonne überbrückt werden können.

Je nach Modell hängt viel vom Ausbau der Stromautobahnen aus dem Norden ab. Nutzt der Süden dagegen seine Möglichkeiten voll aus, könnten schon die heute im Bau befindlichen Stromnetze reichen, heißt es. Und von der Windkraft hängt letztlich auch ab, wie stark Photovoltaik in den Regionen aufgerüstet werden muss.

Die Studie veranschlagt den jährlichen Zuwachs bei Solarenergie auf insgesamt jährlich 85 Gigawatt. Das ist schon sehr viel, je nach Szenario müsste der Zubau aber eher 120 Gigawatt erreichen, um in Deutschland Nullemissionen im gesamten Energiesektor im Jahr 2030 zu erreichen. Solche Mengen könnte die Branche derzeit nicht konstant jährlich hinzubauen, räumen die Autoren ein. Aber mit ein wenig Vorlauf sei in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ein schnellerer Ausbau möglich.

Wie der Spiegel weiter aus dem Bericht zitiert, muss sich auch das Tempo bei der Speichertechnologie erhöhen. Je mehr Windenergie im Süden fehlt, umso höher liegt der Bedarf an Wärme-, Pump- oder Batteriespeichern. Je nach Modellrechnung werden mindestens rund 20 Terawattstunden Speicherkapazität benötigt. Ohne Windenergie aus dem Süden steige der Bedarf an Speichern um 50 % in Süddeutschland.

Da dies ambitionierte Ziele sind, gehen die Fachleute aber eher davon aus, dass 2030 etwa 80 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien kommen könnte; und das auch nur, wenn die Wärmedämmung alter Gebäude zunimmt. Neu bewertet werden müsste zudem das Potenzial der Geothermie, da die Erfolgsaussichten etlicher laufender Projekte teils nur schwer einzuschätzen seien. Außerdem wurden einige wichtige Sektoren wie beispielsweise die Zementherstellung sowie die Metall- und chemische Industrie, in der jeweils großer Energiebedarf besteht, in der Studie nicht berücksichtigt, schreiben die Autoren.

Die Stromkosten könnten übrigens auf dem heutigen Niveau bleiben, weil Deutschland kein Öl und Gas kaufen müsste, heißt es. Aber, so schränken einige Experten ein, wäre eine 100 % Quote in neun Jahren nur mit einem gigantischen, 20-fach erhöhten Ausbautempo der erneuerbaren Energien zu erreichen. So etwas habe es in der Weltgeschichte nur ganz selten gegeben, weshalb Skepsis angebracht sei.

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