Der Umbau des deutschen Energiesystems hat bereits 2021 die hochgesteckten Ziele weitestgehend verfehlt. Das zeigt das 11. Monitoring der Energiewende, das die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. heute veröffentlicht hat.
"Die Ergebnisse des Monitorings sind alles andere als zufriedenstellend. In drei von vier Kategorien - Bezahlbarkeit, Energieeffizienz / erneuerbare Energien und Umweltverträglichkeit - sind die Ergebnisse schlechter als im Vorjahr. Das muss ein Weckruf sein", sagt vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Nur auf Zypern ist Industriestrom noch teurer
Laut des Monitorings sind die Preise für Gas und Strom schon 2021 deutlich angestiegen. Bereits vor den historischen Preisspitzen für Energie im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine lag die Steigerung der Energiepreise deutlich über der Teuerungsrate der Verbraucherpreise, so Brossardt weiter.
"Die Entwicklung der Strompreise ist und bleibt besorgniserregend. Beim Industriestrom belegen wir innerhalb der EU den vorletzten Platz, nur Zypern ist teurer. Dieses Preisniveau kostet uns internationale Wettbewerbsfähigkeit. Für uns als Industrienation bleibt bezahlbare Energie zentral."
Stromnetz fit machen für dezentrale Einspeisungen von Strom
Aus Sicht der vbw muss der Ausbau der Stromnetze endlich einen echten Schub erfahren. "Wir brauchen ein zukunftstaugliches Stromnetz, das dezentrale Einspeisungen von Strom aus erneuerbarer Energie aushält. Im gleichen Zug müssen wir alle erneuerbaren Energien mit Höchstgeschwindigkeit ausbauen. Damit stärken wir das Energieangebot vor Ort und dämpfen die Preise", ist Brossardt überzeugt. Zudem gelte es, den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen.
Die einzige Kategorie der Studie, die sich nicht weiter verschlechtert hat, ist die Versorgungssicherheit.