In Europa ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Vorreitern der Energiewende wie Deutschland, Österreich und Skandinavien notwendig. Außerdem muss das Energiesystem grundlegend umgestaltet werden, weg von dem bisherigen Grundlast-System, hin zu flexiblen Lösungen für den Lastausgleich. Das fordern die Autoren der Studie „Eine Europäische Union für Erneuerbare Energien“, die die Heinrich-Böll-Stiftung gestern vorgelegt hat. Die Publikation bietet innovative Lösungsansätze zu Netzausbau und kosteneffizienter Förderung von erneuerbaren Energien. Zudem mahnt sie zu einer stärkeren europäischen Kooperation bei der Energiepolitik.
„Deutschland kann eine Vorreiterrolle bei der Energiewende spielen, aber das Ziel einer vollständigen Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien erfordert einen europäischen Verbund “, erklärt Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Eine stärkere Vernetzung und Koordination auf europäischer Ebene senke die Kosten, erhöhe die Versorgungssicherheit und vergrößere den Markt für innovative Energietechniken.
Die künftige Stromversorgung werde durch einen grenzüberschreitenden Verbund erneuerbarer Energien geprägt sein.
Wichtig sind in diesem Zusammenhang flexible Reservekraftwerke, Speicherkapazitäten, bessere Nachfragesteuerung und Verbrauchsmanagement sowie eine zunehmende Vernetzung benachbarter Märkte. Darüber hinaus müssen transparente Genehmigungs- und Netzplanungsverfahren mit mehr Bürgerbeteiligung geschaffen werden. Für Investitionen in erneuerbare Energien sind stabile Rahmenbedingungen von großer Bedeutung, weshalb die Studie ein europaweit verbindliches Ziel von mindestens 45 Prozent erneuerbarer Energien bis 2030 empfiehlt. Bis 2050 soll eine hundertprozentige Energieversorgung aus Erneuerbaren möglich sein.
Die Studie finden Sie hier .