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Studie „Klimaneutrales Bayern“: Aiwanger hält Ziele für unrealistisch

FfE-Wissenschaftler haben ermittelt, wie die Energieversorgung in Bayern bis 2040 auf erneuerbare Energien umgestellt werden könnte. Dazu wäre ein massiver Zubau nötig.

Lesezeit: 3 Minuten

Zwischen den Jahren 2022 und 2040 müssten in Bayern jede Woche zwischen 2022 und 2040 neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 63 MW entstehen. Dies entspricht etwa dem 4 bis 5-fachen des mittleren Photovoltaik-Zubaus der letzten 20 Jahre. In einer Woche müssten somit beispielsweise Freiflächen-PV auf einer Fläche von 160 Fußballfeldern und 1.000 typischen Wohngebäude-Aufdach-Anlagen in Betrieb gehen. Zudem müssten jede Woche zwei neue Windräder mit je 5 MW in Betrieb gehen oder 2300 Heizungsanlagen auf regenerative Energieträger umgestellt werden. Das sind die Ergebnisse der Studie „Klimaneutrales Bayern 2040", die die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) im Auftrag des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) erstellt hat.

Hierzu haben die Wissenschaftler ein dazu passendes Gedankenexperiment quantifiziert. Zunächst wurden im Rahmen einer Metastudienanalyse Szenarien für ein klimaneutrales Bayern identifiziert und ausgewertet. Ein mögliches Zielbild wurde ausgewählt und der hieraus resultierende Umbau des bayerischen Energiesystems von 2022 bis 2040 quantifiziert.

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Massiver Ausbau von Solar und Wind

Der Ausbau der erneuerbaren Energien bildet das Fundament der Umstellung. Hier führen verschiedene Wege in die Klimaneutralität. Das heißt, die Spannweite des ausgewiesenen notwendigen Ausbaus vor allem an Photovoltaik und Windkraft in Bayern ist zwischen den Szenarien hoch. Für die weitere Analyse wurde das Szenario SolidEU des FfE-Forschungsprojektes eXtremOS ausgewählt, da hier die beste Datenverfügbarkeit für den Bilanzraum Bayern für weitere Kennzahlen wie z.B. Speicherbedarf oder Wasserstoffverbrauch vorhanden ist. Im Rahmen des Szenarios SolidEU wurde ein kostenoptimaler Ausbau bis 2050 für ein klimaneutrales Europa berechnet. Der Zielzustand aus dem Jahr 2050 aus diesem Szenario wurde für die weitere Betrachtung vereinfachend für das Jahr 2040 angesetzt. Hieraus ergeben sich für Bayern die folgenden gerundeten Eckdaten:

  • eine installierte Photovoltaik-Leistung von 80 GW,
  • eine installierte Windkraft-Leistung von 13 GW,
  • Umstellung auf regenerative Energieträger von 2,4 Millionen Heizungsanlagen, die aktuell noch fossil befeuert werden,
  • 1,2 Millionen Gebäude, die energetisch saniert werden,
  • Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von 15 GWh,
  • Austausch aller 8 Millionen Pkw, die aktuell noch mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden,
  • Wasserstoffelektrolyseure mit einer Leistung von 5 GW und
  • Bau von ca. 1.000 Umspannwerken.

Weitere Maßnahmen


Neben diesen plakativen Kennzahlen fordern die Wissenschaftler, dass vielfältige weitere Aktivitäten in Angriff genommen werden. Hierzu zählen die Autoren beispielsweise die Reduktion der Klimawirksamkeit der Landwirtschaft, neue Antriebe und klimaneutrale Energieträger für Luft-, Schwerlast und Schiffsverkehr, Umbau der Grundstoffindustrie, Flexibilitäten im Stromnetz, Digitalisierung der Energiewirtschaft, Anpassung des Marktdesigns und Regulatorik, Regionalplanung und Flächensicherung.

Aiwanger setzt auf Wasserstoff

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger erklärt zur VBEW-Studie: „Ein klimaneutrales Bayern bis 2040 ist möglich, aber nur mit grünem Wasserstoff, auch aus Import. Eine Verfünffachung der Windenergie und Versechsfachung der Photovoltaik in Bayern, wie in der Studie angenommen, halte ich für eher unrealistisch, weil wir damit an gesellschaftliche Akzeptanzgrenzen stoßen.“ Er sieht diese gesellschaftliche Akzeptanzgrenze derzeit bei einer Verdoppelung der Windenergie und einer Verdreifachung der Photovoltaik.

Das bedeute aber nicht automatisch das Scheitern der Plans eines Bayern ohne fossile Energieträger. Vielmehr müsse diese Versorgungslücke über grünen Wasserstoff abgedeckt werden. „Das müssen wir jetzt gezielt angehen über eigene Erzeugung und Ertüchtigung der Pipelines und sonstiger Importmöglichkeiten inklusive der Suche nach Partnerländern, die uns den grünen Wasserstoff liefern. Dieser Prozess ist mit der bayerischen Wasserstoffstrategie in vollem Gange“, sagt der Minister.

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