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Kraft-Wärme-Kopplung

Studie „KWK 2045 – Transformationspfad zur Klimaneutralität“ vorgestellt

Die Bundesregierung schöpft die Potenziale der Kraft-Wärme-Kopplung mit Biogas oder Wasserstoff nicht aus. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Frontier Economics.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kraft-Wärme-Kopplung ist die gleichzeitige Umwandlung von Energie in mechanische oder elektrische Energie und nutzbare Wärme. Die parallel zur Stromerzeugung produzierte Wärme wird zur Beheizung und Warmwasserbereitung oder für Produktionsprozesse genutzt – in der Gebäudeversorgung, zur Erzeugung von Fernwärme und in der Industrie.

Die nun veröffentlichte Studie „KWK 2045 – Transformationspfad zur Klimaneutralität“ von Frontier Economics im Auftrag des Branchenverbandes Zukunft Gas befasst sich mit den Chancen, welche die Kraft-Wärme-Kopplung sowohl in der Wärme- als auch in der Stromversorgung bietet und zeigt Transformationspfade für eine klimaneutrale KWK mithilfe von Wasserstoff und Biogas auf. Dabei gibt sie Handlungsempfehlungen, welche Rahmenbedingungen zum Erhalt und Zubau entsprechender Anlagen, ihrer Flexibilisierung und Defossilisierung notwendig sind. „Die gasbetriebene KWK ermöglicht in vielen Anwendungssituationen eine deutliche Reduktion des Primärenergieverbrauchs verglichen mit der getrennten Erzeugung von Wärme und Strom. Zudem kann sie perspektivisch vollständig mit klimaneutralem Biogas und auch Wasserstoff betrieben werden,“ so Dr. Christoph Riechmann, Director bei Frontier Economics, der die Studie vorstellte.

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Stabiler Rechtsrahmen nötig

Für Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, müssen nun die regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden: „Wir brauchen einen stabilen Rechtsrahmen, indem das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz bis 2026 verlängert wird und zusätzliche Investitionen in KWK angereizt werden – etwa in Form von Kapazitätsmechanismen und einer Aufstockung der Ausschreibungsmengen.“ Zudem dürfe die Situation für KWK nicht regulatorisch erschwert werden: Einige der im Osterpaket der Ampel-Koalition vorgeschlagenen Änderungen am KWKG und am EEG würden die Bedingungen für KWK-Anlagen erheblich verschlechtern. „Ein Beispiel ist die vorgeschlagene Streichung der Förderung von Biomethan“, erklärt Kehler.

Biomethan ist Gas aus Deutschland

Carl Richers, Vice President Product Management & Marketing bei Innio Jenbacher ergänzt: „Schon heute könnten 2 Millionen mehr Haushalte in Deutschland mit Strom und Wärme aus klimaneutralem Gas versorgt werden. Mit Biogas und Biomethan hat Deutschland seine eigenen Gasreserven. Für eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Energiezukunft brauchen wir flexible, wasserstofffähige Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Ergänzung von Photovoltaik und Windenergie.“

Matthias Trunk, Vorstand des Energieunternehmens GASAG AG, unterstrich zusätzlich die Rolle der KWK bei der Versorgungssicherheit: „Wir brauchen die KWK im urbanen Raum, wenn Strom aus Wind und Sonne nicht zur Verfügung steht. Sie produziert Strom für Wärmepumpen und sichert gleichzeitig die Wärmeversorgung in der kalten und dunklen Jahreszeit.“ Mit der Nutzung des Gasnetzes würden nicht nur Stromnetze entlastet und die Resilienz im System erhöht, sondern auch der Ausbaubedarf des Stromnetzes verringert. Dieses schaffe Versorgungssicherheit und reduziere die volkswirtschaftlichen Kosten für die Infrastrukturen.

Strom- statt wärmegeführte Anlagen nötig

Als Projektpartner der Studie beteiligt war auch der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK). „Die Studie verdeutlicht gerade in Zeiten einer Gasmangellage die hohe Bedeutung der KWK aufgrund ihrer Möglichkeit einer flexiblen Fahrweise und der Effizienz beim Einsatz von Brennstoffen“ kommentiert Claus-Heinrich Stahl, Präsident des B.KWK. Damit die KWK-Technologie ihre Potenziale auf dem Weg hin zur Klimaneutralität entfalten könne, sei eine Umgestaltung des Förderinstruments KWKG nötig: „Die bisherige Bedingung der wärmegeführten Betriebsweise muss dazu gestrichen werden. In Zukunft müssen KWK-Anlagen strommarktgeführt bzw. stromnetzdienlich gefahren werden, um ihre Funktion zur Residuallastdeckung erfüllen zu können“, fordert Stahl.

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