Die bayerische Wirtschaft spricht sich für eine Strompreisbremse aus, um die zunehmenden Standortnachteile durch die EEG-Umlage zu begrenzen. Eine vor kurzem vorgestellte Studie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) und des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) schlägt dafür eine Reform der EEG-Umlage sowie deren Senkung unter zwei Cent je Kilowattstunde vor. Die EEG-Umlage sei zum Jahreswechsel auf 6,88 Cent gestiegen und belaste die bayerischen Unternehmen allein 2017 mit Kosten von rund drei Milliarden Euro, begründete BIHK-Chef Peter Driessen den Vorstoß bei einer Fachveranstaltung. „Wettbewerbsfähige Energiekosten sind vor allem für die Industriebetriebe im Freistaat überlebenswichtig.
Die Studie rechnet verschiedene Optionen durch, darunter eine Anrechnung der Stromsteuer oder die Ausweitung der EEG-Umlage mit einem CO2-Faktor für alle fossilen Energieträger. Unterm Strich spricht sich die Wirtschaft laut BIHK-Chef Driessen für eine Reduzierung der EEG-Umlage in drei Stufen aus.
Als erster Schritt und Sofortmaßnahme bis Ende des Jahres könnte der Streckungsfonds stehen, der auch Mitte Oktober von der bayerischen Staatsregierung vorgeschlagen wurde: Durch kreditfinanzierte Zuschüsse aus einem staatlichen Fonds soll damit die EEG-Umlage auf einem Niveau von 6,5 Cent gedeckelt werden.
Danach könnte in einem zweiten Schritt die EEG-Umlage auf andere Energiesektoren ausgeweitet werden, etwa auf Heizenergie, um alternative Einnahmequellen für das EEG-Umlagekonto zu erschließen. Aus Sicht der Wirtschaft wäre eine solche Regelung energiepolitisch sinnvoll, da es in der energetischen Sanierung von Gebäuden noch große Effizienzpotenziale gibt und so zudem der Verbrauch von fossilen Heizenergieträgern wie Öl und Gas reduziert wird.
Als dritte Komponente wäre eine gleichzeitige Senkung der Stromsteuer notwendig.
Die Originalstudie finden Sie im Übrigen hier: https://www.bihk.de/bihk/bihk/Nachrichten/Presse/studie-eeg-9.12.20016-.html