Im April 2019 hat der Stromnetzbetreiber TenneT eine Versuchsanlage für ein Erdkabel vorgestellt. Auf dem Versuchsgut Reinshof südlich von Göttingen wurde in einem 2.500 Quadratmeter großen Bereich der Betrieb von 380 Kilovolt-Wechselstrom-Erdkabeln simuliert. Das Stück ist Teil der im Bau befindlichen Stromtrasse Wahle-Mecklar.
Zusammen mit der Uni Göttingen untersuchten die Fachleute die Auswirkungen für die Landwirtschaft. Nun wurden die Ergebnisse präsentiert, berichtet die Zeitung HNA.
So haben die Experten getestet
Die Forscher hatten dazu auf jeweils 50 m Länge insgesamt fünf 6 m breite und 2 m tiefe Gräben ausgehoben. In zwei dieser Gräben wurden Leerrohre verlegt. Die Simulation des Betriebes eines 380-kV-Drehstromerdkabels erfolgte dann über das Beheizen der Rohre mittels darin verlegter Heizbänder, die in ihren thermischen Eigenschaften der Verlustleistung realer 380-kV-Drehstromerdkabel entsprechen. In den übrigen Gräben wurden die Rohre nicht beheizt und ausschließlich die reinen Bauauswirkungen untersucht.
Die Ergebnisse
Wie die HNA weiter berichtet, sind die Befürchtungen der Landwirte wohl unbegründet. In den Ergebnissen der Nutzpflanzenwissenschaftler Dr. Christian Ahl, Johannes Bremer, Viola Löppmann und Henrik Redweik heißt es, dass der Warmversuch in den Jahren 2020 bis 2022 gegenüber den beiden Kaltversuchen in seiner Ertragsleistung nicht abfällt.
„Daher kann aus diesen Erntejahren kein negativer Einfluss durch die Wärmeabgabe auf die landwirtschaftliche Ertragsleistung festgestellt werden“, heißt es in der Studie. Was die Bodentemperaturen angehe, ergäben sich sowohl zwischen den einzelnen Tiefen als auch über das gesamte Jahr signifikante Unterschiede von bis zu fünf Grad Celsius mehr im „Höchstlastbetrieb“. Die Bodenwassergehalte jedoch würden sich in den einzelnen Parzellen nicht unterscheiden.