Über 2.000 Megawatt Leistung an Windenergie wurden bis zum 10. September 2020 im laufenden Jahre genehmigt und im Marktstammdatenregister registriert. „Die aktuellen Zahlen sind ein erster Lichtblick für die Windbranche. Insgesamt haben wir bei der genehmigten Leistung bereits das Jahr 2019“, erklärt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE).
Leistung zu gering
Dennoch lägen die Zahlen noch deutlich unter den erforderlichen 4.700 Megawatt, die für die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung notwendig wären. „Wir warten weiter händeringend darauf, dass die bekannten Genehmigungshürden angepackt und beseitigt werden. Dass die Genehmigungen aktuell steigen, ist keine Folge politischer Maßnahmen, sondern der hart erarbeitete Verdienst der Branche“, betont Albers.
Die aktuellen Zahlen zeigen zudem, dass die südlichen Bundesländer den Anschluss verlieren. Gerade einmal 8,6 Prozent aller Windenergieanlagen wurden in Baden-Württemberg (13 Anlagen), Bayern (3), Hessen (8), Rheinland-Pfalz (18) und im Saarland (0) genehmigt. Auch die ostdeutschen Länder Sachsen (8) und Thüringen (16) fallen zurück. Es wächst die Sorge um die Industriestarken südlichen Bundesländer. „Die Länder, die jetzt den Umbau auf die neue dezentrale Kraftwerksgeneration wie etwa Windkraftwerke blockieren, geben ihren Kraftwerkstandort auf, wenn es keine Trendumkehr beim Zubau gibt“, ist Albers überzeugt. Außerdem könnte es zu regionalen Engpässen in der Stromversorgung kommen.
Dies dürften die verantwortlichen Landesregierungen nicht zulassen. Mutige Initiativen der Bundesländer seien nötig, um Flächen für den Ausbau zu sichern und mehr Genehmigungen zu ermöglichen. Albers: „Sonderwege wie die 10h-Regel in Bayern behindern effektiv die Energiewende. Der Ausbau der Windenergie muss auch im Süden in Gang kommen!“