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Technik für den Eigenverbrauch: Wind und Photovoltaik sind nicht gleich!

Wenn Sie ein Kleinwindrad planen, dürfen Sie nicht auf die Erfahrungen mit einer PV-Anlage bauen – die Techniken sind grundverschieden.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kleinwindrad gilt als gute Ergänzung für eine vorhandene Photovoltaikanlage. „Häufig lassen sich aber Fehler bei der Planung von Kleinwindkraftanlagen darauf zurückführen, dass unbewusst die Regeln von Solaranlagen zugrunde gelegt werden“, warnt Kleinwindkraftexperte Patrick Jüttemann. Auf dem Portal www.klein-windkraftanlagen.com hat er daher die Merkmale und Eigenheiten beider Techniken aufgeführt. Die wichtigsten Unterschiede:

  • Ertrag: Die Solarstrahlung ist im Herbst und vor allem im Winter gering, ein Kleinwindrad liefert dagegen im Winter mehr Strom, ebenso nachts. Um beide Systeme miteinander zu verbinden, ist eine gemeinsame Batterie sinnvoll.
  • Leistung: Bei einer PV-Anlage lässt sich der spezifische Ertrag in Kilowattstunden pro Kilowatt Leistung als Grundlage nehmen. In Norddeutschland sind rund 900 kWh pro kW Leistung im Jahr, im sonnigeren Süddeutschland über 1.100 kWh pro kW pro Jahr realistisch. Bei Kleinwindanlagen  dagegen ist nicht die Leistung des Generators entscheidend für die Ertragskraft, sondern die Größe des Rotors. Rotor und Generator müssen laut Jüttemann so aufeinander ausgelegt sein, dass es für das Windangebot an meinem Standort passt: Je geringer das Windpotential, desto größer muss der Rotor in Relation zur Generatorleistung sein. In einer windigen Küstenregion in Norddeutschland kann eine Windanlage mit 10 kW Nennleistung durchaus 25.000 Kilowattstunden pro Jahr Strom erzeugen: 2.500 kWh pro kW Leistung, mehr als doppelt so viel, wie man mit einer PV-Anlage in Deutschland realisieren kann.
  • Ertragspotenzial: Die Standortprüfung für eine Solaranlage ist einfach: Ausrichtung und Verschattung des Daches sind problemlos ermittelbar. Über Online-Tools oder Karten kann das Solarstrahlungspotenzial ermittelt werden. Das Windpotenzial dagegen kann nur über eine Windmessung vor Ort verlässlich in Erfahrung gebracht werden. Eine Messung sollte mehrere Monate umfassen.
  • Spezifische Investitionskosten: Nach Daten des Fraunhofer ISE lag der durchschnittliche Endkundenpreis von PV-Aufdachanlagen Ende 2016 von 10 bis 100 kW bei rund 1.300 Euro pro kW. Für eine Kleinwindanlage kann man von einer großen Bandbreite von 3.000 bis 10.000 Euro ausgehen, wobei diese Preise in den vergangenen Jahren nahezu konstant geblieben sind.
  • Stromgestehungskosten: Mit einer PV-Anlage werden die meisten Betreiber deutlich günstiger Strom erzeugen können, als mit einer Kleinwindanlage. Stromgestehungskosten unter 15 Cent pro kWh sollten in Süddeutschland drin sein. Eine kleine Windturbine auf einem windstarken Grundstück eines Privathauses würde mit 30 Cent pro kWh einen sehr guten Wert erzielen. Bei gutem Windangebot können Kleinwindkraftanlagen laut Jüttemann aber ähnlich gute Werte wie PV-Anlagen haben. Stromgestehungskosten von 10 Cent pro kWh sind realistisch.
  • Markt: Aufgrund der günstigen staatlichen Rahmenbedingungen (Einspeisetarife) hat sich der Photovoltaik-Sektor zu einem milliardenschweren Massenmarkt entwickelt. Die Kleinwind-Branche dagegen umfasst eine unüberschaubar hohe Anzahl von Anbietern mit unterschiedlichen Anlagentypen.
  • Genehmigung: Für Solaranlagen, die vorwiegend auf Dächern installiert werden, benötigt man in den meisten Fällen keine Baugenehmigung. Für Kleinwindkraftanlagen dagegen benötigt man häufig eine Genehmigung, vor allem bei Anlagen über 10 m Höhe.
Mit dem Thema "Kleinwindkraft" beschäftigt sich auch das aktuelle Energiemagazin von top agrar mit einen Schwerpunkt. Wir stellen Erfahrungen von Praktikern in Süddeutschland vor, geben Tipps zur Planung und führen Hersteller auf, die  auf der Messe "New Energy" in Husum neue Kleinwindkraftmodelle präsentiert haben.

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