Umfrage unter Pkw-Besitzern

Teuer und wenig Reichweite: Skepsis gegenüber E-Autos

Bei E-Autos spielen Preis, Reichweite und Ladeinfrastruktur eine große Rolle für die Kaufentscheidung, zeigt der KÜS Trend-Tacho. 60 % würden einen sauberen Verbrenner vorziehen,

Lesezeit: 3 Minuten

Die Akzeptanz gegenüber alternativ angetriebenen Fahrzeugen steigt. Dennoch lehnen viele Verbraucher ein E-Auto ab: Zu teuer, zu wenig Reichweite, zu wenig Ladestationen. Dies ist eines der Resultate des KÜS Trend-Tacho. Die Erhebung hat das Kölner Institut BBE Automotive im Auftrag der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger (KÜS) durchgeführt. Hierfür wurden 1000 Autobesitzer telefonisch bzw. online befragt.

Hybridfahrzeuge in der Gunst weit oben

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Mit dem Argument der Umweltfreundlichkeit punkten Hybridfahrzeuge bei den Autofahrern. Dieses Image sehen 63 % der Befragten bei diesen Autos als gegeben, bei Elektromobilen sind es 56 %. Das Prädikat "Technologie-Vorreiter" würden 60 % für die Hybridautos vergeben, bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen wären es 54 %.

Die Interviewer des KÜS Trend-Tacho wollten auch die persönlichen Einstellungen der Befragten zu Hybrid und Elektro wissen. Eine sinnvolle Zukunftstechnologie sei der Hybridantrieb, sagten 54 %. Erhoben wurde von 51 % die Forderung, deutsche Autohersteller müssten mehr Hybridautos anbieten.

Preis, Reichweite, Ladestation

Wenn es um E-Autos geht, dann spielen Preis und Reichweite die entscheidende Rolle. "Viel zu teuer" sagen 71 %, ebenso viele bemängeln die geringe Reichweite. Gerade einmal 26 % geben an, in der Umgebung ihres Wohn- oder Arbeitsortes eine nutzbare Ladeinfrastruktur vorzufinden. Und dann sind da noch die 60 %, die einen sauberen Verbrenner dem E-Mobil vorziehen würden.

Wie sieht es bei den Erfahrungen mit alternativen Antrieben unter den deutschen Autofahrern aus? Es sind nur 17 %, die schon im Hybridauto unterwegs waren, als Fahrer oder Beifahrer. Bei den batteriegetriebenen Autos waren es 19 % der Befragten.

Geringe Wechselbereitschaft

Das Thema Steuern blieb beim KÜS Trend-Tacho natürlich nicht außen vor. Die Befragten fänden es richtig, wenn die Fahrzeuge mit neuen Antriebsarten bei der Kfz-Steuer begünstigt würden. 54 % befürworten das für die E-Mobilität, 53 % für die Brennstoffzelle, 50 % für Plug-in-Hybride (also Fahrzeuge mit Auflademöglichkeit) und noch 44 % für Fahrzeuge mit Erdgas- oder Autogasantrieb. Auch der umgekehrte Fall wurde erfragt. Wenn die Steuern für Benziner oder Diesel steigen würden - wie würden die Autofahrer entscheiden? 23 % der Fahrer von Benzinern wären zum Verzicht oder zum Wechsel auf alternative Antriebe bereit, bei den Dieselbesitzern waren es 43 %.

Tesla ist bekannteste Marke

Welche Marken nehmen die Autofahrer wie wahr, wenn es um Hybrid- oder Elektrofahrzeuge geht - auch das wollte der KÜS Trend-Tacho wissen. Wem wird am ehesten der Erfolg in diesem Bereich zugetraut? Auf dem Siegerpodest steht Tesla mit 33 %, es folgt BMW mit 32 % und Audi und VW mit jeweils 29 %. Wenn gefragt wird, wer die erfolgreichste Marke bei Hybrid sei, so stehen auf den ersten drei Plätzen Toyota mit 34 %, VW mit 15 % und BMW mit 10 %. Die Marken mit dem größten Erfolg bei der Elektromobilität sind nach Meinung der deutschen Autofahrer Tesla mit 52 %, BMW mit 22 % und VW mit 22 %.