Seit 20 Jahren war die Maisernte in Brandenburg nicht mehr so gut wie in diesem Jahr, berichtet der rbb in der Sendung „Brandenburg aktuell“. Für die etwa 450 in Brandenburg stehenden Biogasanlagen, die laut Energieberater Matthias Plöchl 8 % des Strombedarfs des Bundeslandes decken, sind das vermeintlich gute Zeiten. Doch die auslaufenden Subventionen bedeuten für etwa ¾ dieser Anlagen das Aus.
Biogasbauern fordern Planungssicherheit
Das gefällt den Brandenburger Biogasbauern gar nicht. Sie sind von der Technologie überzeugt und wollen neben der Strom- und Wärmeproduktion die nächsten Schritte gehen: Zum Beispiel das Biogas zu Biomethan aufbereiten und damit Motoren von Traktoren und LKW betanken. „Wir wollen das Biomethan auf die Straßen bringen und nicht in die Luft. Dazu brauchen wir Planungssicherheit von der Bundesregierung und ein Strategiepapier für die Biogasanlagen der Zukunft“, fordert Fabian Blöchl vom Landesbauernverband Brandenburg. Werden die Anlagen abgeschaltet, werden nicht nur weniger Treibhausgase eingespart, ebenso fehle den Landwirten ein wichtiges finanzielles Standbein, so Plöchl.
TV-Bericht
Hier gehts zum rbb-Videobericht: Brandenburger Biogasanlagen die Abschaltung droht die Abschaltung
Kreislaufwirtschaft ohne Tierhaltung nicht möglich
Mischbiogasanlagenbetreiber Axel Mohr ist von der Funktionsweise seiner Anlage überzeugt: Der Mais wird an die Kühe verfüttert, die Gülle und der Stallmist wird in der Biogasanlage als Energieträger genutzt und die Endprodukte kommen als Dünger zurück auf den Acker. Seinen Aussagen zufolge lasse sich damit auch gutes Geld verdienen. Doch diesen Kreislauf aufzubauen, sei schwierig, so Mohr, denn in Deutschland sei auch die Tierhaltung nicht mehr gewollt.