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Trotz Negativkampagnen: Viele Bürger befürworten nachhaltige Biokraftstoffe

77 % von 1000 befragten Bürgern schätzen Klima- und Umweltschutzleistung nachhaltiger Biokraftstoffe. Auch die SPD-Fraktion spricht sich in einem aktuellen Beschluss dafür aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr als drei Viertel (77 %) der Bevölkerung sprechen sich in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar dafür aus, die Verwendung von Biokraftstoffen im Verkehr dauerhaft beizubehalten. Dies gilt trotz des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen stärkeren Nachfrage nach Agrarrohstoffen wie beispielsweise Pflanzenölen und Futtergetreide, die auch zur Biokraftstoffherstellung eingesetzt werden.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis90/Die Grünen) hatte Anfang Mai einen Gesetzesvorschlag zur baldigen Beendigung der Nutzung nachhaltiger Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse angekündigt und wurde dabei von ihrem Parteikollegen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterstützt. Zudem machen Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe seit Monaten undifferenziert mobil gegen jede Form der „Agrokraftstoffe“. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber, dass die Negativkampagnen bei der überwiegenden Mehrheit der Bürger keine Unterstützung findet.

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Positive Einstellung zum Klimaschutzbeitrag

Zwei Drittel der Anfang Juni 2022 von Kantar Befragten sind zudem von der Klima- und Umweltschutzleistung nachhaltiger Biokraftstoffe überzeugt und stehen diesen unverändert positiv gegenüber. Lediglich jeder Vierte ist aus unterschiedlichen Gründen skeptisch gegenüber Biokraftstoffen eingestellt. 26 % der Bevölkerung sind darüber hinaus der Meinung, dass Biokraftstoffe schon heute einen hohen Klimabeitrag leisten und dass dieser Beitrag in den kommenden fünf bis zehn Jahren noch steigen wird, trotz eines politisch forcierten und sich zügig realisierenden Ausbaus der Elektromobilität.

Weniger Importe von Rohöl und Proteinfutter

„Die Umfrage zeigt, dass sich die Menschen in ihrer positiven Meinung zu Biokraftstoffen von der laufenden, undifferenzierten Negativkampagne nicht beirren lassen“, kommentiert der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), Norbert Schindler, die Umfrageergebnisse. Er betont, dass Bioethanol und Biodiesel aus Anbaubiomasse jährlich etwa 10 Mio. t CO2 einsparen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie von Importen aus Drittländern verringern und durch die bei der Herstellung entstehenden Koppelprodukte, vor allem Proteinfuttermittel, gleichzeitig die Lebensmittelversorgungssicherheit in Deutschland sichern.

„Ohne den Klimaschutzbeitrag von biomassebasierten erneuerbaren Kraftstoffen sind die Klimaschutzziele im Verkehr in den nächsten Jahren nicht erreichbar,“ unterstreicht Schindler.

Für die Umfrage hatte Kantar im Auftrag des BDBe, des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), der Union zur Förderung von Öl-und Proteinpflanzen (UFOP) und des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) zwischen dem 9. und 13. Juni 2022 1.009 Personen in Deutschland in telefonischen Interviews zu Biokraftstoffen befragt. Ausgewählt wurden Bürger ab 14 Jahren per Zufallsstichprobe, die insgesamt 14 Fragen beantworten sollten. Die vollständigen Ergebnisse der Befragung stehen zum Download bereit.

SPD spricht sich für Biokraftstoffe aus

„Biokraftstoffe leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Klimaschutz im Verkehrssektor“, heißt es in einem neuen Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „Ernährungssicherheit schaffen“. Die Fraktion erkennt darin den positiven Nutzen der Biokraftstoffe für mehr Klimaschutz an und will diesen erhalten. „Wir unterstützen die Marktentwicklung fortschrittlicher Biokraftstoffe, um eine Flächenkonkurrenz mit der Lebensmittelproduktion zu vermeiden. Wir beabsichtigen, die Anbaufläche zur Herstellung von Biokraftstoffen und Biogas nicht auszuweiten“, heißt es weiter. Bei Biogas und Biokraftstoffen setzt die Fraktion auf den schnellen Einsatz von Reststoffen aus der landwirtschaftlichen Produktion und von Pflanzenteilen, die nicht zur Lebensmittelproduktion geeignet sind, sowie auf den Einsatz von Abfallstoffen im Einklang mit dem Kaskadenprinzip. Die Nutzung von Futter- und Lebensmittelpflanzen aus Palmöl und Soja, die mit hohen Landnutzungs-Änderungsraten einhergeht, sollte unmittelbar beendet werden.

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