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Umweltschützer gegen Holzheizungen und "Verheizen des Waldes"

Den Umweltschützern kann man nichts recht machen: Die Deutschen schwenken um auf Holzheizungen und schon schlagen die Kritiker Alarm wegen CO2, Feinstaub und drohender Waldabholzung.

Lesezeit: 3 Minuten

Aus Sorge vor einem Heizausfall im Winter kaufen die Deutschen gerade wie verrückt Holzöfen. Die Nachfrage ist explodiert, viele Händler ausverkauft. Aktuell soll es hierzulande mehr als 11 Mio. Kamin-, Pellet- und Kachelöfen geben, berichtet der rbb. Dazu kämen rund 900.000 Holzkessel, die ganze Wohnungen heizen.

So schön nachhaltig das Heizmaterial auch ist, Umweltschützern passt der Trend gar nicht. "Inzwischen wird durch Holzverbrennung mehr Feinstaub ausgestoßen als aus den Auspuffen von Pkw, Lkw und Bussen kommt", mahnt etwa Patrick Huth von der Deutschen Umwelthilfe.

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Feinstaub sei allein in Deutschland für 53.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich. "Ein weiteres Problem ist, dass der ausgestoßene Feinstaub Rußpartikel enthält. Ruß ist ein klimaschädlicher Stoff, der bis zu 3.200 Mal stärker auf das Klima wirkt als zum Beispiel CO2", rechnet er vor.

Auch das Umweltbundesamt hatte Anfang des Jahres empfohlen, auf Holzheizungen zu verzichten. Die Behörde will sich bekanntlich dafür einsetzen, dass Fördergelder für Holzheizungen gestrichen oder zumindest in ihrer Höhe gekürzt werden. Wer eine Ölheizung gegen eine zentrale Pelletheizung tauscht, könne sich dafür nämlich einen Zuschuss von bis zu 45 % der Kosten sichern. Das Wirtschaftsministerium will bis zum Sommer eine Reform der Förderpraxis prüfen.

Holz bedeutet Versorgungssicherheit

Empört reagierte damals schon die Forst- und Holzwirtschaft. Die Rede ist von akuter Panikmache. Elf Fachverbände aus der Branche haben im März einen Brief an den Chef des Umweltbundesamts geschrieben und fordern die Behörde zu einer differenzierten Betrachtung auf, so der rbb weiter. "Holz ist in dieser Zeit einer der wichtigsten Beiträge zur Versorgungssicherheit, aber auch zum Klimaschutz", sagt Andreas Lücke von der Fachagentur nachwachsende Rohstoffe und Initiative Holzwärme.

Die Verbände sehen in Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ein großes Potenzial für die Energiewende und argumentieren, beim Verbrennen entstehe nur so viel Kohlenstoffdioxid, wie beim Wachstum der Pflanzen gebunden wurde.

Wird jetzt der deutsche Wald verheizt?

Umweltschützer kontern dagegen, dass das CO2 beim Verbrennen sofort frei wird, während es beim Holzbau erhalten bleibe oder beim Verrotten im Wald nur langsam entstehe. Der Nabu soll nun eine Unterschriftenaktion gestartet haben, die das „Verheizen der Wälder“ stoppen will. Der Verein befürchtet, dass die deutschen Wälder angesichts der steigenden Nachfrage nach Brennholz zunehmend unter Druck geraten könnten.

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