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Uni Hohenheim: Forschung zu Biomethan als Kraftstoff für Busse

Das Bundesverkehrsministerium fördert alternative Antriebe bei Bussen wie Batterien, Brennstoffzellen, Oberleitungen und Biomethan. Die Uni Hohenheim erforscht den Biomethanantrieb bei Bussen.

Lesezeit: 3 Minuten

Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) könnte demnächst klimafreundlicher werden. Gerade in Städten, in denen viele Busse unterwegs sind, können alternative Antriebe enorm dazu beitragen, den CO2-Ausstoß, den Schadstoffausstoß und den Lärm zu reduzieren. Denn Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing fördert rund 1.700 Busse mit der neuen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“, davon rund 1.400 Batterie-, 150 Brennstoffzellen-, 50 Oberleitungs- und 100 Gas-Busse. Gefördert wird auch die dazugehörige Wartungs- und Ladeinfrastruktur. „Unser Ziel ist, dass 50 % der Stadtbusse bis 2030 mit alternativen, klimafreundlichen Antrieben unterwegs sind. Es freut mich, dass die Verkehrsunternehmen diese große Herausforderung gemeinsam mit uns angehen“, sagt Bundesverkehrsminister Volker Wissing.

Das Förderprogramm ist technologieoffen gestaltet, um für jeden Einsatzkontext die passende Technologieoption zur Verfügung zu stellen. Im Fokus steht der Umstieg auf batterieelektrische und brennstoffzellenbasierte Busse. Der Bund übernimmt bis zu 80 % der Mehrkosten, die gegenüber konventionellen Vergleichsfahrzeugen entstehen – und auch der Aufbau der jeweils notwendigen Infrastruktur ist Teil der Förderung. Förderfähig sind darüber hinaus Machbarkeitsstudien, die ermitteln, wie am jeweiligen Standort die Umstellung auf alternative Antriebe gelingt.

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Uni Hohenheim forscht an Biomethan

Wie der Biomethanantrieb in der Praxis aussehen kann, erforscht Dr. Andreas Lemmer von der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim gemeinsam mit regionalen Busunternehmen und einer Biogasanlage. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) fördert das Verbundprojekt „NEOBus – negative Emission ÖPNV“ mit insgesamt 1,6 Mio. €.

Biomethan als Kraftstoff für Linienbusse gilt als Lösung, um Kohlendioxid (CO₂), Stickoxid und Feinstaub in städtischen Ballungsgebieten zu senken. Hergestellt aus organischen Reststoffen, Gülle und anderen Wirtschaftsdüngern sind sie derzeit die einzigen Treibstoffe, die bei optimierten Systemen in der Gesamtbilanz keinen CO₂-Ausstoß verursachen. 

Darüber hinaus führt der Einsatz von Methan als Kraftstoff auch generell zu geringeren Schadstoffemissionen. So reduziert die Nutzung von verflüssigtem Methan die Abgabe von Stickoxiden im Vergleich zu einem Euro VI Dieselbus um 60 Prozent, während die Feinstaubbelastung im Vergleich zu konventionellen Dieselbussen um 90 Prozent sinkt.

Projekt „NEOBus“



Biomethan-Kraftstoffe können bereits jetzt durch Biogasanlagen mit angeschlossener Aufbereitung hergestellt und sowohl zentral als auch dezentral vermarktet werden. Dafür gibt es zwei Varianten, die die Forschenden im Rahmen des Projektes NEOBus untersuchen und miteinander vergleichen wollen: Wird Methan mit einem Druck von 350 bar verdichtet, entsteht das sogenannte Bio-CNG (komprimiertes Biomethan, compressed natural gas), das in gasförmiger Form gespeichert werden kann. Bei der Herstellung von Bio-LNG (verflüssigtes Biomethan, liquified natural gas) hingegen wird Methan auf -162 °C abgekühlt und dadurch verflüssigt. Es wird als gekühlter, flüssiger Treibstoff verwendet.

Pilotanlage zu Bio-LNG und CNG geplant



Konkret wird im Rahmen des Projektes an der Forschungsbiogasanlage „Unterer Lindenhof“ eine Pilotanlage zur Bio-LNG Erzeugung aufgebaut, an der erstmals neue Verfahren der Biogasherstellung und Aufbereitung zu einer vollständigen Prozesskette kombiniert werden. Das verflüssigte Methan dient als Kraftstoff für einen Bio-LNG-Hybridbus, den ein Busunternehmer auf der Strecke Münsingen-Reutlingen im Praxisalltag testet.

Parallel wird an der Biogasanlage der Firma Duelli eine neuartige Gasaufbereitung erprobt und das so erzeugte Bio-CNG in einem Bus in der Region Ravensburg eingesetzt. 

Der Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen mit einem oder mehreren lokalen Biogasanlagenbetreibern eröffnet im ländlichen Raum ein vielversprechendes Geschäftsmodell für beide Seiten und verringert außerdem die Treibhausgas-Emissionen im Mobilitätssektor. Gleichzeitig werden durch die dezentrale Erzeugung und lokale Nutzung der Treibstoffe regionale Nährstoffkreisläufe geschlossen und die Abhängigkeit von Energieimporten gesenkt. 


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