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topplus Heizen mit erneuerbaren Energien

Unterschiedliche Meinung zur Wärmewende

Das Klimapaket bringt die Energiewende in Gebäude in Gang, freut sich die Heizungsbranche. Der Bundesverband der Solarwirtschaft sieht das ganz anders.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach jahrelangem Hin und Her wird jetzt die Wärmewende endlich gestartet: So kommentieren die Spitzenverbände der Heizungsbranche die vom Klimakabinett vorgestellten Pläne für mehr Klimaschutz. Auf der am 24. September stattgefundenen Deutschen Wärmekonferenz begrüßten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Deutschen Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik), die Grundsatzbeschlüsse der Bundesregierung. „Dass die von unserer Branche seit vielen Jahren geforderten steuerlichen Anreize für mehr Effizienzinvestitionen im Gebäude umgesetzt werden sollen, begrüßen wir sehr“, so Uwe Glock, Präsident des BDH. „Die hinzukommende Austauschprämie für alte Ölkessel oder andere fossil betriebene Heizungen betrachten wir als positive Ergänzung zu den steuerlichen Anreizen“, ergänzt Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK. Diese Austauschprämie von 40 % der Investitionssumme dürfe helfen, den enormen Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern beschleunigt aufzuheben.

Großes CO₂-Minderungspotenzial

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Die drei Verbände machten auf der Deutschen Wärmekonferenz deutlich, dass der Austausch eines veralteten Heizkessels bis zu 2,7 Tonnen CO₂-Einsparung bringt. „Würden die in den deutschen Heizungskellern schlummernden 12 Mio. Altkessel auf einen Schlag ausgetauscht, kämen immerhin 32 Mio. Tonnen CO₂-Minderung pro Jahr zustande. ZVSHK, BDH, DG Haustechnik betonen, dass kein anderer Energieverbrauchssektor in Deutschland so hohe CO₂-Minderungspotenziale aufweist wie die Heizung. Dr. Hans Henning, Hauptgeschäftsführer des DG Haustechnik: „Man muss bedenken, dass alleine auf die Heizung und das Warmwasser ein Drittel des Endenergieverbrauchs und ca. ein Drittel der deutschen CO₂- Emissionen entfallen.“

Die drei Verbände fordern die Bundesregierung auf, die Eckpunkte nunmehr rasch zu konkretisieren, um Investoren, Industrie und Handwerk Sicherheit über die Rahmenbedingungen zu geben und dem Klimaschutz sofort und unmittelbar zu helfen.

BSW fordert deutliche Nachbesserungen

Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) fordert dagegen deutliche Nachbesserungen am Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Andernfalls werde die erhoffte und dringend notwendige Energiewende im Wärmesektor weiter ausbleiben, sei ein wirksamer Klimaschutz nicht erreichbar. Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmebedarf stagniere seit nunmehr sieben Jahren bei lediglich 13 bis 14 Prozent. Dies geht aus Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik hervor, die als unabhängiges Fachgremium vom Bundesumweltministerium eingerichtet wurde.

Die Solarbranche begrüßt die Vorhaben der Bundesregierung, Förderanreize für den Heizungstausch ausbauen zu wollen. Diese müssten aber schnell und rückwirkend erfolgen. Der BSW hält den Versuch, allein dadurch den gewaltigen Modernisierungsstau in deutschen Heizkellern auflösen zu wollen, allerdings für unzureichend. Ein beschleunigter Heizungstausch sei nach BSW-Auffassung für einen nachhaltigen Klimaschutz zudem nur dann zielführend, wenn zugleich die Nutzung erneuerbarer Energien auch im Wärmesektor endlich zur Regel werde.

Diskutierter CO₂-Preis viel zu niedrig

„Es ist klimapolitisch beschämend, dass nur jede vierte neue Heizung Solar-, Bio- oder Erdwärme nutzt“, meint Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „Subventionen allein können dies nicht ändern. Ohne verbindliche Mindeststandards zur Nutzung erneuerbarer Energien bei der Heizungssanierung und ohne eine angemessene Bepreisung von Kohlendioxidemissionen werden Öko-Heizungen weiter eine Ausnahme bleiben. Die Einführung von CO2-Preisen im Wärmesektor ist richtig, mit ihrer homöopathischen Höhe bleiben sie allerdings ein zahnloser Tiger.“

Gemeinsam mit anderen Branchenverbänden setzt sich der BSW für einen CO2-Einstiegspreis in Höhe von 60 Euro je Tonne ein, der anschließend kontinuierlich steigt. Das Klimaschutzprogramm sieht hingegen nur einen Einstiegspreis von 10 Euro je Tonne CO2 vor, was von nahezu allen Energieexperten als viel zu gering angesehen wird. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass allein die Emission einer Tonne Kohlendioxid (CO2) global zu Schäden von rund 180 Euro führt.

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