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Biogas

Verwertung von Gülle und Mist bietet neue Chancen

Der Einsatz von Gülle in Biogasanlagen verändert deren Wirtschaftlichkeit. Der Gasertrag sinkt, der Lagerbedarf steigt. Dafür bietet die Gasverwertung neue Chancen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Vergütung von Strom aus BHKW, die mit Biogas aus Nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden, reicht in Zukunft als einzige Erlösquelle nicht mehr aus. Neue Konzepte, wie der vermehrte Einsatz von Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen und die Verwertung von Biogas im Treibstoffsektor können dazu beitragen, dass Biogas auch in Zukunft eine gewichtige Rolle im Energienmix spielen kann. „Biogas – mit neuen Perspektiven zukunftsfähig werden“ war daher auch das Thema der Onlinekonferenz, die das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie kürzlich mit mehr als 100 Teilnehmern innerhalb des Interreg- Projektes „BioCas“ durchgeführt hat.

Christopher Straeter vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz informierte zu Beginn über die Düngeverordnung. So haben Betriebe, die Wirtschaftsdünger oder Gärreste erzeugen und nicht über eigene Ausbringungsflächen verfügen, seit Januar 2020 Lagerraumkapazitäten für eine neunmonatige Lagerzeit sicherzustellen.

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Vor welchen Herausforderungen Anlagenbetreiber bei der Umsetzung neuer Konzepte stehen und wie die Umsetzung gelingen kann, zeigten auch die weiteren Vorträge zu aktuellen Projektergebnissen auf. Dazu gehört das vom Land Niedersachsen unterstützte Projekt „Aufzeigen von Möglichkeiten zum Mehreinsatz von Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen im Landkreis Rotenburg“, das vom Landkreis Rotenburg (Wümme) in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum und dem Maschinenring Zeven durchgeführt wird. 22 Biogasanlagenbetreiber haben ihren Substratinput hin zu mehr Wirtschaftsdünger verändert und nehmen am Monitoring teil, das die monatliche Datenerfassung und Auswertung beinhaltet. Dazu zählen die Erfassung der Input- und Output-Mengen und die Energiedaten. Die Analyse der Nährstoffströme und der Einsatz von Aufbereitungsverfahren stehen dabei im Focus. Sascha Hermus von 3N berichtete, dass es auf Betriebsebene immer wieder Hindernisse gebe, die den eigentlich gewollten Mehreinsatz von Gülle und Mist einschränkten. Dies kann die nicht ausreichende Lagerkapazität sein, die Substratbeschaffung inklusive Logistik oder die Verwertung der Gärreste.

Wie sich die Substratänderungen auf die Wirtschaftlichkeit auswirken, stellte Peter Schünemann-Plag von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen an einem der Testbetriebe dar. Das speziell entwickelte Rechnertool zeigt auf, welche betriebsspezifischen Parameter die Wirtschaftlichkeit positiv beeinflussen oder wodurch hohe Kosten entstehen. Ein Projektbericht wird im Frühjahr 2021 veröffentlicht.

Auf die positiven Klimawirkungen des Mehreinsatzes von Wirtschaftsdünger ging Tobias Röther (3N) detailliert ein. Er zeigte auf, dass der ökologische Fußabdruck von Biogas durch den Einsatz von Wirtschaftsdünger zur Gewinnung von Biogas im Vergleich zu Nachwachsenden Rohstoffen in erheblichem Umfang zu senken ist.

Michael Kralemann, ebenfalls Mitarbeiter bei 3N, referierte abschließend über die Nutzungspotenziale von Biogas als Kraftstoff und als Alternative zur Verstromung. Das Interreg Projekt „LNG-Pilots“ bot hier eine gute Grundlage zur Beurteilung der Nutzbarkeit von Biogas als Bio-LNG im Transportsektor. Die Aufbereitungstechnik sei vorhanden und die Anlagen, auch in relativ kleinskaligem Sektor, könnten mittlerweile wirtschaftlich arbeiten, führte Kralemann aus. Die RED 2-Direktive sei ein wichtiger Treiber für die Nutzung von Biogas aus Reststoffen wie Gülle für die Bereitstellung der alternativen Kraftstoffe, denn die Klimawirkung werde hierbei nun honoriert.

Die Vorträge der Tagung sind auf der 3N-Homepage unter www.3-n.info nachzulesen.

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