Die Bürger des Ortes Kaltbrunn (Gemeinde Allensbach) am Bodensee wollen ihre Häuser künftig mit Schilf heizen. Bei diesem Projekt wollen Landwirte und Bewohner der Region mit einer gemeinsamen Betreibergesellschaft eine in Deutschland bisher einzigartige Wärmeversorgung mit bisher ungenutzter Biomasse realisieren. Als Brennstoff wird zukünftig das in großen Mengen anfallende Mähgut und Schilf genutzt, das im Rahmen der Pflegemaßnahmen der umliegenden Landschafts- und Naturschutzgebiete anfällt. Dieses Material hat einen Heizwert, der nur unweit unter dem des Holzes liegt und wurde bisher nicht genutzt. Rund 600 Tonnen des nachwachsenden Riedgrases ersetzen etwa 250.000 Liter Heizöl in Kaltbrunn und verbessern damit bei den stetig steigenden Ölpreisen nicht nur die Wirtschaftlichkeit für die Hauseigentümer, sondern auch die Kohlendioxid-Bilanz des Dorfes. Als Betreibergesellschaft wurde eine bürgerschaftlich strukturierte GmbH & CO KG gegründet. Im Winter 2009/2010 soll das erste Schilfheizungskraftwerk in Deutschland in Betrieb gehen. Die Gesamtinvestitionen werden sich auf rund 800.000 Euro belaufen, teilt das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg mit.
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