Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) baut in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff aus Methan. Das Besondere ist, dass dies deutlich effizienter mit viel weniger Strombedarf funktionieren soll.
Möglich macht das die Plasmalyse. Anders als die Elektrolyse verbraucht sie nur rund 20 % des Stroms, der für den klassischen Weg benötigt wird, informierte das INP. Und CO2-neutral hergestellter Wasserstoff auf Basis von Strom aus Windkraft gilt als wichtiger Energiespeicher für eine klimaneutrale Zukunft. Bei seiner Verbrennung mit Sauerstoff entsteht Wasser statt Treibhausgas.
Netter Nebeneffekt: Der feste Kohlenstoff, der bei der Plasmalyse entsteht, kann als Ausgangsstoff für Werkstoffe genutzt werden. Gleichzeitig wird der Atmosphäre noch Kohlenstoffdioxid entzogen.
Flüssiggas geht auch
Das Methan für die Plasmalyse kann aus Biogasanlagen kommen. Es ist aber auch die Verwendung von Flüssigerdgas (LNG) möglich. Plasmalyse kann theoretisch auch direkt an Bord von Schiffen Energie erzeugen oder mit kompakten Containeranlagen dezentrale Energie erzeugen, etwa auf dem Land, heißt es.
Entsprechend hoffnungsvoll ist MV-Wirtschaftsminister Wolfgang Blank. Er spricht von einer Technologie, die das Potenzial hat, die Wasserstofferzeugung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Das Land steuert daher über 4 Mio. € aus EU-Geldern bei.
„Plasmatechnologie kann eine zentrale Rolle beim Ausstieg aus fossilen Energien spielen“, betont Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, wissenschaftlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des INP. „Mit unserer neuen Entwicklungsumgebung ermöglichen wir, unter realen Bedingungen Verfahren zu entwickeln, die in Biogasanlagen, Häfen oder mobilen Systemen zur Anwendung kommen sollen. Damit können in Zukunft Wasserstoff und Kohlenstoff effizient, lokal und nutzungsnah für die Energieversorgung bereitgestellt werden.“