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Weiterer Solarpark ohne EEG-Förderung

Die Elektrizitätswerke Schönau und die Energiegenossenschaft InnSalzach wollen Solarstrom im Rahmen eines PPA direkt liefern. Unterdessen gibt es neue Kritik an Freiflächenanlagen.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Dienstag, den 3. März 2020, schlossen zum ersten Mal zwei Genossenschaften ein solares Power Purchase Agreement, kurz PPA. Der Energieversorger EWS Elektrizitätswerke Schönau eG und die Energiegenossenschaft InnSalzach (EGIS) unterzeichneten das PPA für die direkte Lieferung von Solarstrom im Rahmen des Bundeskongresses Genossenschaftliche Energiewende in Berlin.

Der Stromabnahmevertrag der EWS eG mit der EGIS eG gilt als neues Vermarktungsinstrument und regelt den Stromverkauf direkt zwischen Erzeuger und Abnehmer. Produziert wird der Strom vom neu errichteten Solarpark der EGIS im niederbayerischen Unterdietfurt. Die Gesamtleistung der Anlage beträgt knapp 4,3 Megawatt (MW). Im Oktober 2019 erfolgte der Netzanschluss des Solarparks. Für den Stromabnahmevertrag gilt bis Ende 2024 ein vertraglich vereinbarter Vermarktungspreis.

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Branchenkenner erwarten, dass zukünftig immer häufiger Projekte im Photovoltaik- und Windbereich auf Basis von PPA finanziert beziehungsweise betrieben werden. Auch wird dies sicherlich ein Thema für viele Bestandsanlagen sein, die in den kommenden Jahren aus der EEG-Förderung fallen werden.

Bayern setzt auf Solarparks

Allerdings bleiben Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen umstritten. Positiv sieht die Entwicklung Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger: "Unsere Initiative zur Ausweitung der Photovoltaik auf Ackerflächen ist ein voller Erfolg und wird die ökologische Energiewende voran bringen." Das Wirtschaftsministerium hatte im Frühjahr 2019 die Fördermöglichkeit von Solarflächen auf landwirtschaftlichen Flächen von 30 auf jährlich 70 mehr als verdoppelt. „Ich werde darauf drängen, dass wir im nächsten Jahr noch mehr Photovoltaik ermöglichen. Das Potenzial ist da“, sagte Aiwanger. Zudem seien die Solarflächen eine ökologische Bereicherung, da sich unter den Anlagen Kleinlebewesen und Pflanzen ansiedeln könnten. So sieht das auch Projektentwickler Bejulo aus Mainz, der das Konzept Biotop-Solarparks voranbringt. Die Idee dabei: Auf der Fläche zwischen den Modulreihen werden Blühpflanzen ausgesät, um Wildtieren Lebensraum zu bieten.

Kritik von Landesbauernverbänden

Kritisch sieht die Entwicklung dagegen der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) die Entwicklung. Denn auch in Nordrhein-Westfalen ist aktuell eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu erkennen. Der WLV spricht sich grundsätzlich gegen die Installation von PV-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen aus und dürfe nur in Ausnahmefällen z.B. auf ertragsschwachen Flächen erfolgen, heißt es in einem Positionspapier. Stattdessen sollte Photovoltaikausbau auf noch nicht genutzten Dächern erleichtert werden.

Freiflächenanlagen sollten dagegen vorrangig auf Industriebrachen und Konversionsflächen entstehen. Darüber hinaus sollte verstärkt über die Integration von Photovoltaik in bestehende Ausgleichsmaßnahmen nachgedacht werden. Zudem fordert der WLV, dass das Potenzial von sogenannten Agro-PV-Anlagen auf Testflächen weiter erforscht werden sollte.

Bereits im Januar hatte sich auch der niedersächsische Landvolkverband kritisch zu Freiflächenanlagen geäußert. Der Vorsitzende des Ausschusses erneuerbare Energien im Landvolk Niedersachsen, Jochen Oestmann, plädiert dafür, dass gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbände Kriterien festgelegt werden, die sicherstellen, dass nur ertragsschwache und für die örtliche Landschaft unbedeutende Flächen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Frage kommen. Eine weitere Ausnahme für PV-Freiflächenanlagen wäre die „Agro-Photovoltaik“, bei der Solarstromgewinnung und landwirtschaftliche Nutzung kombiniert würden. Auch Naturschutzflächen dürften nach seiner Auffassung nicht von vornherein von der Planung ausgenommen sein, wenn weiterhin der Schutzzweck mit der PV-Anlage im Einklang stehe.

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