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Werksschließung von Vestas: Harsche Kritik an Politik

Vestas hat angekündigt, das Rotorblattwerk im brandenburgischen Lauchhammer zu schließen. Die Entscheidung stößt auf Unverständnis, löst aber auch Kritik an der Klimaschutzpolitik aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Der dänische Windenergieanlagenhersteller Vestas will drei europäische Werke schließen, darunter auch die Produktion in Lauchhammer (Brandenburg). Dort werden Rotorblätter gefertigt. Betroffen sind 460 Arbeitsplätze. Nach Unternehmensangaben schließt das Werk Ende 2021. Vestas will die Produktion und die weltweiten Lieferketten optimieren und den steigenden Bedarf an Rotorblättern für die Turbinen V117 und V136 aus anderen Werken in anderen Ländern decken.

Unverständnis in der Branche

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„Die Schließung des Vestas Fertigungswerkes in Lauchhammer hat mich völlig überrascht. Der Zeitpunkt für die Kommunikation ist äußerst unglücklich mit Hinblick auf Wahlen und Strukturwandel“, sagt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin/Brandenburg. Mit der Schließung des Werkes in Lauchhammer würden nicht nur 460 Mitarbeiter ihren Job verlieren, sondern Brandenburg auch einen fast 20 Jahre alten Produktionsstandort für Rotorblätter, der für Wertschöpfung in der Lausitz gestanden habe. „Die Windenergie ist und bleibt die tragende Säule der Energiewende und Antwort auf den stetig steigenden Strombedarf Deutschlands. Ich bin froh, dass dies in der Landes- und Bundespolitik auch so verstanden wird“, erklärt Glahr. Die Versprechungen der Wahlkämpfer zur Unterstützung der erneuerbaren Energien dürfen nicht zu Lippenbekenntnissen nach dem Wahltermin verkommen. „Wir brauchen jetzt mehr Tempo bei den Genehmigungen und dem Zubau der Windenergie“, fordert er.

DUH kritisiert Hürden für die Windenergie

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) macht dagegen Gegner der Windenergie für die Arbeitsplatzverluste in Brandenburg verantwortlich. „Wo die Windenergie mit Abstandsregeln und anderen Schikanen verhindert wird, fallen auch die Arbeitsplätze bei den Herstellern weg. Diesen Zusammenhang zu erkennen, ist keine Raketenwissenschaft“, sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Die Schließung des Vestas-Standorts Lauchhammer geht laut DUH auf die Kappe von Armin Laschet, Markus Söder und dem Brandenburger Spitzenkandidaten der Union, Jens Koeppen.

Alle drei hätten sich immer wieder für Abstandsregeln für die Windenergie ausgesprochen und sich geweigert, Hürden für den Windausbau zu beseitigen. Laschet und Söder hätten die Abstandsregeln in den von ihnen regierten Bundesländern umgesetzt, der Brandenburger Bundestagsabgeordnete Koeppen sei bei der letzten Revision des Erneuerbare-Energien-Gesetzes einer der stärksten Befürworter von Abstandsregeln auch auf Bundesebene gewesen. „Hier offenbart sich das ganze wirtschaftspolitische Versagen der Gegner der Energiewende in der Union: Ausgerechnet in einer Braunkohleregion in Brandenburg gehen nun wegen fehlender Unterstützung der Politik Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche verloren, während gleichzeitig Milliarden Steuergeld im Zuge des viel zu teuren Kohleausstiegs in den Strukturwandel gesteckt werden“, kritisiert der Geschäftsführer.

Es werde eine der ersten und wichtigsten Aufgaben der neuen Bundesregierung sein, dieses Desaster beim Ausbau der Windenergie zu beenden und einen Neustart zu suchen.



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