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Biokraftstoffe

Wichtigster Baustein für Klimaschutz im Verkehr

In Berlin diskutierten Experten über nachhaltige Mobilität. Wichtigste Erkenntnis: Das Zusammenspiel verschiedener Antriebe bleibt für eine erfolgreiche Verkehrswende notwendig.

Lesezeit: 3 Minuten

Erneuerbare Energien haben im vergangenen Jahr nur 5,6 % im Verkehrssektor ausgemacht. Biokraftstoffe, also Bioethanol, Biodiesel und Biomethan hatten daran mit fast 90 % den größten Anteil. Der Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien, etwa für Elektromobilität auf Schiene und Straße, lag bei lediglich 12 %. Das macht deutlich: Eine erfolgreiche Verkehrswende ist ohne Biokraftstoffe nicht umsetzbar. Allein mit Elektromobilität, Wasserstoff und anderen strombasierten Kraftstoffen werde Deutschland seine Klimaziele im Verkehr nicht erreichen, lautet das Resümee der Fachveranstaltung „Welche Rolle spielen Biokraftstoffe für Klima- und Umweltschutz im Verkehr“, die die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in Berlin durchführte. Dabei haben Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft über die Verkehrswende im Allgemeinen und die Rolle von Biokraftstoffen im Speziellen diskutiert.

Deutschland drohen Strafkäufe von Emissionsrechten in großem Ausmaß

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Das Zusammenspiel verschiedener Antriebsformen und Technologien bleibt für eine erfolgreiche Verkehrswende notwendig. „Wären alle CO₂-armen Kraftstoffe so kurzfristig, zuverlässig und wirtschaftlich verfügbar wie die Biokraftstoffe, dann wären wir bei der Energiewende im Verkehr schon deutlich weiter“, sagte Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), in seiner Keynote.

Im Rahmen der Fachtagung wurde vor allem der Blick auf die politischen Rahmenbedingungen gerichtet. Zu Anstrengungen im Verkehrssektor verpflichten nicht nur der Koalitionsvertrag und das neu ausgehandelte Klimapaket der Bundesregierung, sondern gleichermaßen die Vorgaben der Europäischen Union (EU) und ihre Klimaschutzziele. Deutschland muss den CO₂-Ausstoß in den Bereichen Verkehr, Gebäude, Land- und Abfallwirtschaft von 2021 bis 2030 um 38 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 senken. Erreicht Deutschland diese EU-Ziele nicht, muss es Emissionsberechtigungen von anderen EU-Mitgliedstaaten kaufen. Dies kann den Bundeshaushalt bis 2030 mit bis zu 60 Milliarden Euro belasten. „Klimaschutz im Verkehr und auch das Megathema der Verkehrswende erreichen wir nur mit einem umfassenden Maßnahmenbündel, nicht mit einzelnen Instrumenten. Dabei stehen drei Maßnahmen im Mittelpunkt: Die nahtlose Verknüpfung von attraktiven Angeboten des Umweltverbunds, die Verlagerung von Verkehr auf eine leistungsstarke Schiene sowie der Umstieg auf die Elektromobilität“, sagte Dr. Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen-Bundestagsfraktion, in ihrer Keynote.

Auch wenn es in der Ausgestaltung der Verkehrswende verschiedene Ansätze und Perspektiven gab, waren sich die Teilnehmenden einig, dass es im Verkehrssektor mehr Tempo braucht. Andernfalls scheitert Deutschland an seinen eigenen Klimaschutzzielen und denen der Europäischen Union.

Statements der Podiumsteilnehmer

  • Dr. Kirsten Westphal, Leiterin des Projekts „Geopolitik der Energiewende“, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP): „Wir werden auch mit erneuerbaren Energien auf Energieimporte angewiesen sein, Autarkie ist kaum erreichbar. Klar ist auch, dass es nicht die eine Lösung für die Verkehrswende geben wird, Biokraftstoffe sind dabei ein Baustein.“
  • Ernst-Christoph Stolper, Stellvertretender Vorsitzender, BUND e.V.: „In einem Zeitalter von 100 % erneuerbaren Energien wird der größte Teil als Strom bereitgestellt und findet in der Elektromobilität seine effizienteste Einsatzform. Der erneuerbare Strom kann jedoch auch zur Herstellung alternativer Treibstoffe – als chemischer Grundstoff in der Industrie, als Treibstoff für spezielle Transporte oder als Langzeitspeicher – genutzt werden. Umso wichtiger ist es, diese auf der Grundlage strenger Nachhaltigkeitskriterien zu produzieren.“
  • Christoph Bender, Geschäftsführer Mineralölwirtschaftsverband (MWV): „Fortschrittliche Biokraftstoffe der zweiten Generation etwa aus Algen oder Abfallstoffen bieten ein hohes Potenzial zur weiteren Senkung der Treibhausgasemissionen im Verkehr.“
  • Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB): „Um den Treibhausgasausstoß der Antriebsenergie nennenswert zu senken und Strafkäufe von Emissionsrechten in großem Ausmaß zu verhindern, stehen in den kommenden Jahren fast ausschließlich nachhaltige Biokraftstoffe zur Verfügung.“
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