Unter dem Thema „Mehrjähriger Wildpflanzenbau als Kultursystem“ luden der Landesjägerschaft Niedersachsen, das Kompetenzzentrum 3N und die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zu einer Expertenrunde nach Lingen ein. Dabei wurden unter anderem die positiven Ergebnisse von zwei Projekten zum Wildpflanzenbau präsentiert. Die Möglichkeiten der Etablierung und Honorierung mehrjähriger Wildpflanzen als umweltschonendes System standen im Mittelpunkt der Runde.
Ökologische und Ökonomische Effekte
Von 2013 bis 2016 untersuchten Experten in einem Projekt die ökologischen und ökonomischen Effekte der Wildpflanzen zur Energiegewinnung. Die Kooperation von Landesjägerschaft und dem Land Niedersachsen mit dem 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. und dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover kam dabei zu interessanten Ergebnissen. So biete der Anbau von Wildpflanzen eine Chance zur Aufwertung der Feldflur. Außerdem biete er innovative Ansätze zum Wohle von Artenvielfalt, Grundwasserschutz und Bodenqualität, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesjägerschaft.
Nährstofffixierung steigern
Ein weiteres Projekt widmete sich der Nährstofffixierung durch den mehrjährigen Bewuchs der Wildpflanzen. Im Fokus standen Fähigkeiten und Potenziale zur Reduktion der Nitratausträge in das Grundwasser. Auch dieses Projekt soll den Artenschutz weiter vorantreiben und die Vielfalt fördern.
Das Land Niedersachsen förderte beide Projekte mit jeweils 150.000 €. Die Landesjägerschaft fordert nun, den mehrjährigen Wildpflanzenanbau als Kultursystem in Niedersachsen zu etablieren und dafür entsprechende finanzielle Förderanreize zu schaffen. Ebenfalls erneuerte die Landesjägerschaft die Forderung den Wildpflanzenbau zur Energiegewinnung auch innerhalb der GAP zu fördern.