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Windenergie

Windbranche in Schleswig-Holstein zwischen Höhenflug und Krise

Die Energiekrise bestimmt das Geschehen in dem Windenergie-Pionierland. Trotzdem gibt es interessante Neuentwicklungen in der Windbranche, zeigte eine Tagung in Kiel.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Vorsprung gestartet, ist die Energiewende in Schleswig-Holstein weiter fortgeschritten als in anderen Bundesländern. An den meisten Tagen im Jahr exportiert das Land den grünen Strom aus seinen knapp 3000 Windkraftanlagen, die es insgesamt auf eine Leistung von 7 Gigawatt (GW) bringen. Um auch die Sektoren Industrie, Wärme und Mobilität aus erneuerbaren Quellen zu versorgen, sollen es noch mindestens 15 GW werden. Das bestätigte Joschka Knuth, Staatssekretär im Energiewendeministerium der neuen schwarz-grünen Landesregierung, die seit Juni 2022 im Amt ist. Er stellte sich während der Windenergie-Konferenz windWERT in Kiel den Fragen der 170 Teilnehmer. Die windWERT wird jährlich organisiert von der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH).

Fachkräfte fehlen

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In diesem Jahr wollte die Windenergie-Branche in Schleswig-Holstein eigentlich durchstarten: Pandemie fast überstanden, Regionalplanung mit 2 % Windenergie-Eignungsflächen abgeschlossen und der Schleswig-Holsteiner Robert Habeck als Bundeswirtschaftsminister, der mit einem Gesetzespaket nach dem anderen den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen will.

Doch nun muss Deutschland kurzfristig unabhängig von russischem Erdgas werden, und statt mit Windenergie-Genehmigungen sind die Behörden im südlichen Landesteil mit der Genehmigung eines LNG-Terminals beschäftigt. Dazu kommen steigende Rohstoffpreise, fehlende Fachkräfte und Lieferschwierigkeiten. Selbst wenn jährlich 200 neue Windräder genehmigt würden, rechnete Torsten Levsen vom Planungs- und Betreiber-Unternehmen Denker & Wulf AG vor, könnten diese bei einer Lieferzeit von 20 Monaten noch lange nicht gebaut werden.

Neues Strommarktdesign nötig

Marcus Hrach vom Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE. SH) erinnerte die Landesregierung daran, dass ihre Ausbauziele nur Mindestziele sein könnten, wenn Schleswig-Holstein bis 2040 das erste klimaneutrale Bundesland werden wolle. Er forderte einen Umbau des Strommarktes: „Strom aus Windenergie ist günstig, aber der Strommarktpreis wird zurzeit vom Gaspreis bestimmt. Das Strommarktdesign ist immer noch für fossile Energien gemacht.“

Heike Winkler vom Windenergie-Branchenverband WAB e. V. aus Bremerhaven warb für eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive. Als Beispiel nannte sie das „Windstudium“, ein Weiterbildungsstudium der Windenergietechnik, ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Bremen, Hannover und Oldenburg.

Optimierung im Betrieb

Wer eine Windkraftanlage betreibt, hat viele Möglichkeiten, sie zu optimieren. Timo Fischer vom Ingenieurbüro Bewind stellte eine Methode vor, bei die Betriebsdaten genutzt werden, die man ohnehin erheben muss, um daraus die optimale Rotorblatt-Stellung zu errechnen. Keine zusätzliche Sensorik sei notwendig, auch die Zertifizierung bleibe unberührt. Bis zu 5% könne die Effizienzsteigerung für eine Anlage betragen.

Um Datensicherheit ging es im letzten Vortragsblock der Konferenz. Nachdem Mohamed Harrou von BayWa r.e. live in die Steuerungseinheit eines Windparks eingedrungen war, wurde allen klar, wie leicht Hacker gezielt das Stromnetz beeinträchtigen können, zum Beispiel durch Frequenzschwankungen.

„Bei dieser 12. windWERT wird es deutlicher als je zuvor: Wer in der Windbranche tätig ist, ist ein Player auf dem Weltmarkt mit seinen Zusammenhängen und Krisen“, erklärte Holger Arntzen, der die windWERT für EE.SH organisiert.

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