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Windenergie: Neuer Branchenstandard für Rückbau und Recycling

25 Unternehmen haben eine Norm für alte Windenergieanlagen erarbeitet. Sie legt Rahmenbedingungen für den gesamten Rückbau-Prozess fest und hilft damit den Betreibern.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf die deutsche Windenergiebranche kommt ab 2021 eine Rückbauwelle zu. Etwa 30.000 Windenergieanlagen drehen sich derzeit auf Wiesen und Feldern in ganz Deutschland – und jede zweite wird in den kommenden zehn Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, weil sie entweder am Ende ihrer Lebenslaufzeit angekommen sind oder sich der Weiterbetrieb wirtschaftlich nicht mehr lohnt.

Bereits zum Jahreswechsel 2020/2021 endet für etwa 5.200 Windenergieanlagen die 20-jährige Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), weitere 8.000 Windenergieanlagen folgen bis Ende 2025. Ein Teil dieser Windenergieanlagen wird bereits vorzeitig im Rahmen eines Repowering ersetzt, andere werden über die Förderperiode hinaus weiterbetrieben.

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Hilfestellung für Betreiber, Firmen und Kommunen

Einen Standard oder eine Norm für die Demontage und das Recycling von Windenergieanlagen gab es weder in Deutschland noch in Europa. Das änderte sich am 17. Juli 2020: Das Deutsche Institut für Normung (DIN) e. V. hat die DIN SPEC 4866 veröffentlicht. „Nachhaltiger Rückbau, Demontage, Recycling und Verwertung von Windenergieanlagen“ lautet der Titel des 26-seitigen Dokuments. Es legt Rahmenbedingungen für den gesamten Rückbau-Prozess fest – von der Planung über die Durchführung bis zur Dokumentation – und bietet unter anderem den Betreibern eine erste Hilfestellung an:

  • Die DIN SPEC 4866 gibt beispielsweise Empfehlungen, wie die Baustelle gesichert werden muss und welche Qualifikationen die Arbeiter benötigen, die den Rückbau durchführen.
  • Sie beschreibt, wie Rotorblätter, Turm und Gondel zerlegt werden sollten und welche Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind, damit keine schädlichen Stoffe in die Umwelt gelangen.
  • Sie erläutert, welche Bestandteile der Windenergieanlage sich auf welche Weise verwerten lassen, wie der Rückbau dokumentiert werden muss und welche behördlichen Genehmigungen für den Rückbau in welchem Bundesland notwendig sind.

Die Empfehlungen helfen künftig Betreibern und spezialisierten Unternehmen, Rückbauprojekte zu planen und durchzuführen. Sowohl die Betreiber von Windparks als auch Abriss- und Recycling-Unternehmen können sich damit in Zukunft auf ein standardisiertes Vorgehen einigen. Darüber hinaus hilft die DIN SPEC 4866 auch Kommunen und Behörden, den Rückbau zu überwachen und zu beurteilen.

Viele Firmen und Institute beteiligt

Erarbeitet wurde das Dokument von einem Konsortium aus 25 Experten aus der Windenergie- und Recycling-Branche, Wissenschaftlern sowie Mitarbeitern von Behörden wie beispielsweise dem Umweltbundesamt. Die DIN SPEC 4866 entstand auf Initiative der Industrievereinigung für Repowering, Demontage und Recycling von Windenergieanlagen (RDRWind e. V.). „Die Recyclingquote von Windenergieanlagen ist bereits jetzt sehr hoch und liegt bei über 90 Prozent“, sagt Martin Westbomke. Der 1. Vorsitzende und Gründungsmitglied der Industrievereinigung RDRWind e. V. hat sich als Wissenschaftler am Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH intensiv mit dem Rückbau von Windenergieanlagen beschäftigt. Westbomke geht es nicht um einen reinen Abriss, sondern um einen nachhaltigen Rückbau, bei dem möglichst viele Bestandteile recycelt und verwertet werden.Der neue Branchenstandard ist in deutscher und englischer Sprache kostenfrei über den Beuth Verlag verfügbar und steht damit auch der europäischen Windindustrie sowie den Behörden als eine Vorlage für eigene Aktivitäten zur Verfügung.

Sie können das Dokument unter https://www.beuth.de/de/technische-regel/din-spec-4866/326469199 kostenfrei herunterladen.

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