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Windkraftausbau: 2022 wurden viel zu wenig neue Windräder genehmigt

Immer noch ist der Zubau neuer Windräder viel zu gering. Viele Bauwillige stehen in den Startlöchern und hängen doch in den jahrelangen Genehmigungsverfahren fest. BaWü ist so ein Beispiel.

Lesezeit: 4 Minuten

Im Gesamtjahr 2022 wurden in Deutschland 551 Windenergieanlagen (WEA) an Land mit 2.403 Megawatt (MW) installierter Leistung errichtet. Dies ist das Ergebnis der Auswertung der Deutschen WindGuard im Auftrag von BWE und VDMA Power Systems. Der Bruttozubau 2022 liegt damit 25 % über dem Vorjahreszubau von 1.925 MW.

Das Factsheet zum Status des Windenergieausbaus an Land finden Sie hier

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Baden-Württemberg: Nur 41 neue Windräder genehmigt!

Der SWR berichtete am 17. Januar bereits über das traurige Beispiel Baden-Württemberg: Die dortigen Landratsämter hatten im vergangenen Jahr nur 41 neue Windkraftanlagen genehmigt. Niedersachsen hingegen hatte 196 neue Anlagen erlaubt, Nordrhein-Westfalen 184.

Nur neun neue Windkraftanlagen wurden in BaWü errichtet, wie aus der Statistik der Bundesnetzagentur hervorgeht. In Nordrhein-Westfalen kamen 68 Anlagen hinzu, in Niedersachsen 67 und in Bayern zwölf. Im Vergleich aller Bundesländer liegt Baden-Württemberg bei neuen Anlagen im Mittelfeld, obwohl es mit den größten Nachholbedarf hat. Baden-Württemberg hat nun 770 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1.730 Megawatt. Unter den Flächenländern hat nur noch Sachsen weniger Windräder.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will nun, dass im Jahr 2024 mindestens 100 neue Windkraftanlagen entstehen.

Zubauzahlen bleiben ernüchternd

Der Zubau des Jahres 2022 speiste sich aus den Zuschlägen der Ausschreibungen in den Jahren 2019/20 und teilweise 2021, kommentiert Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie BWE, die Zahlen. "Die vergangene Legislatur lastet damit weiter auf dem Zubau der Windenergie. Die Zahlen bleiben im fünften Jahr in Folge ernüchternd. Sie stehen symptomatisch für die politischen Fehlsteuerungen der letzten Bundesregierung."

Im Jahr 2023 steht ein Rekordvolumen von 12,84 Gigawatt zur Ausschreibung bereit. Die Bundesländer sind laut den Windenergieverbänden nun in der Verantwortung, von den ihnen gegebenen Möglichkeiten zur Beschleunigung Gebrauch zu machen. Besonders der Süden müsse endlich liefern und dürfe sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen, sagt Albers.

Beschleunigungsgesetz schnell vorlegen

Ursprünglich als Teil des Sommerpakets 2022 angekündigt, wartet die Branche weiter auf das geplante Beschleunigungspaket. Die größte Hürde für einen schnellen Ausbau blieben bislang die deutlich zu komplizierten und langwierigen Genehmigungsverfahren. Hier müsse die Bundesregierung das angekündigte Gesetz zur Verfahrensbeschleunigung möglichst schnell vorlegen. "Wir brauchen die LNG-Geschwindigkeit auch bei der Windenergie“, so Albers weiter.

Notwendige Maßnahmen schnell umsetzen

Trotz all der bereits erfolgten Weichenstellungen bleiben weiterhin einige Themen offen, welche zügig angegangen werden müssen. Dabei sollte dem Repowering eine besondere Rolle zukommen. Es gilt, die Potenziale in den Bestandsflächen konsequent durch effiziente Neuanlagen zu nutzen. Perspektivisch sind hier kurzfristig bis zu 45 Gigawatt erreichbar, um die Ausschreibungsmengen der kommenden Jahre zu füllen, schreibt der Bundesverband WindEnergie. Es brauche daher dringend die von der Bundesregierung angekündigten Erleichterungen für Repoweringprojekte.

Erhebliche Probleme gab es auch im vergangenen Jahr bei den Transporten der Onshore-Windenergieanlagen von den Produktionsstandorten zu den Errichtungsorten. Ohne eine Verbesserung der Schwerlasttransportbedingungen sind die Lieferketten und die Ausbauziele gefährdet. Daher braucht es kurzfristig pragmatische Lösungen bei Transportgenehmigungen sowie der Anpassung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung des Schwerlasttransportbedarfs.

Prognose Deutschland und Welt

Für das Jahr 2023 prognostizieren die Verbände bei unveränderter Realisierungsgeschwindigkeit einen zu erwartenden Zubau in Höhe von 2,7 GW bis 3,2 GW.

Der Global Wind Energy Council (GWEC) rechnet in seiner aktuellen Prognose mit einem weltweiten Onshore-Zubau von rund 87 GW für das Jahr 2022. Gemäß dieser Prognose bleibt der Wert der globalen Neuinstallationen auch im Jahr 2023 nahezu unverändert.

Für den Zeitraum von 2022 – 2026 wird mit einem weltweiten Onshore-Zubau von 479 GW gerechnet. China (257 GW) und die USA (47 GW) werden in diesem Zeitraum gefolgt von Europa (88 GW) die größten Wachstumsmärkte für Windenergie an Land sein. Die jährliche Wachstumsrate außerhalb der beiden führenden Märkte beträgt laut GWEC 5,7 %.

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