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„Windsterben durch Windkraft“: Fehlinterpretation von aktueller Studie

Windenergiegegner ziehen eine Studie der Deutschen WindGuard als „Beweis“ für eine umstrittene These heran. Tatsächlich haben sie wissenschaftliche Ergebnisse kräftig verdreht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Windraddichte in Deutschland hat dafür gesorgt, dass die Westwindwetterlagen „abgeschaltet“ wurden. Die bis zu 200 m hohen Windräder schöpfen den Wind ab. Die Folge sind ausbleibende Niederschläge. Das behauptet die Historikerin Dagmar Jestrzemski in einem Artikel auf dem windenergiekritischen Portal Eifelon.

Studie als "Beweis"

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Als Beweis für die These zieht sie unter anderem eine im Oktober 2020 veröffentlichte Studie der Deutschen WindGuard mit dem Titel „Volllaststunden von Windenergieanlagen an Land – Entwicklung, Einflüsse, Auswirkungen“ heran. „In der Untersuchung der Deutschen WindGuard zeigt sich eine verhältnismäßig stärkere Abnahme des mittleren jährlichen Windes in denjenigen Regionen, wo der Wind vergleichsweise am stärksten weht und die Windenergie dementsprechend am intensivsten abgeschöpft wird“, schlussfolgert sie. Für ganz Deutschland sei mit dem Ergebnis dieser Studie ein klarer Zusammenhang zwischen der rückläufigen Windgeschwindigkeit und der massiv betriebenen Abschöpfung von Windenergie aus der Atmosphäre hergestellt.

Ergebnisse "uminterpretiert"

„Der Text ist ein schönes Beispiel dafür, wie man wissenschaftliche Ergebnisse für seine eigenen Zwecke uminterpretiert oder in diesem Fall völlig missinterpretiert“, sagt der Geschäftsführer der Deutschen WindGuard und Mitautor der Studie, Dr. Dennis Kruse. Denn für die von der Autorin aus der Studie zitierte spezifische Nennleistung der Anlage spielen die Windverhältnisse überhaupt keine Rolle. Es handelt sich um Kennwerte der Anlagen und nicht – wie im inzwischen vielfach verbreiteten Text der Historikerin – um eine Angabe für die mit den Anlagen umgewandelte Windenergie. „Dass dieser Anlagenkennwert in den letzten Jahren tendenziell sinkt, hängt in erster Linie damit zusammen, dass in den letzten Jahren zunehmend Windenergieanlagen an windschwächeren Standorten installiert wurden. Hierfür ist eine geringere Nennleistung bei größerem Rotordurchmesser von Vorteil“, erklärt der Experte. Eine geringere spezifische Nennleistung sei daher technisch gesehen auch keine „Verschlechterung“. Es handele sich einfach um Anlagen für andere Anforderungen.

Kein "Windsterben"

Kruse tritt auch dem Argument des angeblichen „Windsterbens durch Windkraft“ entgegen: „Windenergieanlagen stehen aktuell auf nur 0,9 % der Flächen in Deutschland. Mit einem Rotordurchmesser von durchschnittlich 120 m decken aktuell installierte Windenergieanlagen auch in der Höhe nur einen Bruchteil der unteren Atmosphäre ab. Es ist also schwer vorstellbar, wie angesichts dieser relativ geringen Flächennutzung durch Windenergieanlagen in Deutschland die Anlagen für eine Verringerung der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit sorgen sollten.“ Zumal diese Verringerung der mittleren Windgeschwindigkeit in Deutschland in einer signifikanten Größenordnung über die vergangenen Jahrzehnte auch überhaupt nicht zu erkennen sei.

Die Studie der Deutschen WindGuard finden Sie hier.

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